Die Top 10 der überflüssigsten Erfindungen aller Zeiten

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Die Fähigkeit Erfindungen zu machen ist ein Kennzeichen des Homo Sapiens, des wissenden Menschen. Denn ohne unseren Erfindergeist würden wir noch verängstigst in der Höhle hocken.

Manche Erfindungen bringen die Menschheit entscheidend voran, aber bei anderen kann man sich nur an den Kopf fassen: Entweder weil die Erfindung so unnötig wie ein Kropf ist oder aber die Grundidee ist gar nicht so übel, aber leider ist die Ausführung mangelhaft. Auch dann wird eine Erfindung zum Flop.

Topmania präsentiert in den Flop 10 der überflüssigsten Erfindungen die unnötigsten Erfindung, die die Menschheit jemals hervorgebracht hat.

Das iSmell

Eine dufte Erfindung

Bei dem iSmell handelt es sich um eine etwas anrüchige Erfindung: Das kleines Gerät wird an den USB-Anschluss des Computers gestöpselt. Besucht der stolze iSmell-Besitzer eine „duftige“ Webseite wie einen Parfüm-Shop oder eine Seite über eine Rosenaustellung, dann tritt der iSmell in Aktion: Es erzeugt genau den Duft des gewünschten Parfüms oder einer Amber Queen. Der Duft wird dann aus den vielen kleinen Löchern der „Haifischflosse“ gepustet und erfüllt sogleich den ganzen Raum mit einer intensiven Duftnote.

Technisch funktioniert das ähnlich wie bei einem Farbdrucker, wo aus der Kombination von vier Grundfarben sämtliche mögliche Farben gedruckt werden können. Im Inneren des iSmell befanden sich Cartridges mit „Grundgerüchen“, die verschieden stark erhitzt werden. Auf diese Weise können viele tausende unterschiedliche Gerüche erzeugt werden. Das von einem israelischen Start-Up DigiScents Inc. mit einer zweistelligen Millionensumme entwickelte Gerät funktionierte tatsächlich einwandfrei und doch gilt es als einer der grössten Flops der Technikgeschichte. Denn die Zahl der Käufer lag ziemlich genau bei Null. So wurde der iSmell rasch eingestellt.

Schade eigentlich, denn das Gerät hatte Potential. Denn es war für spätere Versionen geplant auch Computerspielen oder Filmen Duft zu verleihen. Hier bieten sich Games wie „Der Kläranlagen-Simulator“ an. Auch die Porno-Industrie zeigte durchaus Interesse an dem pfiffige Gadget. Als kleines Trostpflaster ist der iSmell immerhin in den 10 überflüssigsten Erfindungen der Welt gelandet.

Der überschwere Panzer

schwerer Panzer in Museum
die überflüssigste Wunderwaffe

Gegen Ende des 2. Weltkrieges haute das Deutsche Reich noch jede Menge neue Waffensysteme heraus, in der vergeblichen Hoffnungen mit einer durchschlagenden Wunderwaffe noch irgendwie die „Wende“ zu schaffen. Dabei kam es zu überragenden Entwicklungen (siehe die Top 10 der wichtigsten deutschen Erfindungen), aber es waren viele Rohrkrepierer dabei.

Von diesen Flops ist der überschwere Panzer (der paradoxerweise Maus genannt wurde) in die Top 10 Liste der schlechtesten Erfindungen gerollt. Die Grundidee des überschweren Panzers: Als ein Schlachtschiff auf Ketten rollt er über das Schlachtfeld und ist dabei allen anderen Fahrzeugen an Panzerung und Waffenstärke weit überlegen.

Schwer gepanzert war der Maus: Die Panzerung war bis zu 22 Zentimeter dick (beim schweren Panzer Tiger waren es maximal 11 Zentimeter). Aber dies brachte entscheidende Nachteile mit sich:

  • das Gewicht von unglaublichen 188 Tonnen (der moderne Leopard 2 wiegt trotz viel leistungsfähigeren Motoren nur 62 Tonnen. Alleine der Geschützturm der Maus war fast so schwer wie der gesamte Leo 2)
  • damit einhergehend ein absurd hoher Verbrauch von 3800 Liter auf 100 Kilometer im Gelände (nicht gut für die CO2-Bilanz)
  • im Gelände erreichte er die Schneckengeschwindigkeit von maximal 13 Km/h. Der Feind konnte ihn leicht umgehen
  • man konnte ihn kaum mit der Eisenbahn transportieren, denn er passte durch keinen Tunnel, wegen dem Gewicht konnte er keine Brücke überqueren
  • enormer Ressourcenverbrauch bei Herstellung, Wartung und Einsatz

Auch die Alliierten stellten das Experiment überschwerer Panzer schnell ein (dabei war der Maus noch 3 mal schwerer als der T-35, der amerikanische T28 oder der britische Toirtose). Und seitdem wurde auch keine Neuauflage des überschweren Panzers mehr versucht. Aus diesem Gründen zählt der überschwere Panzer zu Recht zu den grössten Flop Erfindungen.

Das ArcaBoard

Fast jeder kennt die Szene aus „Zurück in die Zukunft 2“, als der Protagonist sich auf sein Hoverboard stellt und elegant über einen Brunnen hinweg davon schwebt. Aber Biff und seine Schlägertruppe, die ihm dicht auf den Fersen sind, haben ähnliche Schwebe-Boards, die zudem mit Waffen ausgerüstet sind und nehmen sogleich die Verfolgung auf.

Nach diesem Vorbild wurde das AcraBoard entwickelt, das im Vergleich zum Original aus dem Film allerdings schwerwiegende Nachteile aufweist:

  • es hat kein elegantes, schnittiges Design, sondern sieht eher aus wie ein Kindersarg
  • einfach unter dem Arm klemmen ist nicht, denn das ArcaBoard wiegt stolze 85 Kilo
  • 36 Motoren, die mit einer Leistung von 272 PS Luft auf den Boden blasen, lassen das Board bis zu 30 Zentimeter in der Luft schweben
  • Der Energieverbrauch der Motoren ist enorm: das Akku hält daher maximal 6 Minuten (bei „Dickerchen“ über 80 Kilo nur 2 Minuten)
  • ebenso enorm die Geräuschentwicklung: mit 92 dB ist es so laut wie eine Holzfräsemaschine
  • der Preis beträgt knapp 15.000 $
  • das Flugverhalten wirkt sehr unruhig

Auch wenn der „Traum vom Schweben“ etwas Faszinierendes hat, das AcraBoard ist in dieser Form nicht praxistauglich und es ist nicht klar ob überhaupt ein Exemplar verkauft wurde. Daher ist diese Erfindung in die überflüssigsten Erfindungen der Welt geschwebt.

Der Juicero

Frisch gepresste Frucht- oder Gemüsesäfte sind wahre Vitaminbomben. Aber haben Sie sich nicht schon mal beim Entsaften von Möhren oder Orangen schwer verletzt und lag danach ihr ganzer Haushalt in Trümmern? Genau um diesen Problemen Herr zu werden, wurde der Juicero in jahrelanger Arbeit entwickelt. Juicero, die erste Saftpresse mit W-Lan. Juicero, die Saftpresse, die mit einem Gewicht von 4 Tonnen zudrückt, aber dennoch so unvergleichlich sanft zu Obst und Gemüse ist.

Ok, es gibt ein paar Punkte, die den Juicero zu einer der grössten Flops aller Zeiten machten:

  • einen Becher Saft zu produzieren ist wahnsinnig aufwendig und nervig (siehe Video)
  • Der Käufer kann mit dem Juicero nicht seine eigene Kreation produzieren, sondern er kauft verschlossene Plastiktüten mit einem vorgegebenem Obst-Mix kaufen.
  • Wenn die Tüten älter als ein paar Tage sind, verweigert Juicero die Arbeit (er erkennt das Alter an einem auf der Tüte aufgedruckten Code und mithilfe des Internetzugangs).
  • Auch der Preis von 699$ (nachher gesenkt auf 400$) erscheint „etwas“ übertrieben für eine solche Saftpresse für den Haushalt
  • eine Journalistin mit zarten Frauenhänden holte aus der Obsttüte genauso viel Saft raus (und das sehr viel schneller) als der Juicero, das hochgepriesene Wundergerät mit einer angeblichen Presskraft von 4 Tonnen.

Das war der dann der Punkt, wo das mit 120 Millionen $ entwickelte Gerät vom Markt genommen wurde. Aber immerhin hat es der Juicero in die Top 10 Liste der überflüssigsten Erfindungen der Welt geschafft.

Der Riefelharnisch

Auch eine Flop Erfindung aus dem späten Mittelalter hat es in die unnötigsten Erfindungen aller Zeiten geschafft. Zugegeben: der Riefelharnisch sieht badass aus. Aber diese sehr aufwendig zu produzierende Rüstung, bei der es sich um eine Weiterentwicklung des gotischen Plattenpanzers handelt, wurde nur wenige Jahre von 1500 bis circa 1530 geschmiedet und das auch nur in kleinen Zahlen.

Der Riefelharnisch sollte den endgültigen Niedergang des Rittertums aufhalten. Die Ritter waren auf dem Schlachtfeld stark unter Druck geraten: Pfeile mit Eisenspitzen, geschossen vom Bogen oder der noch schlagkräftigeren Armbrust, durchschlugen die Ritterüstung. Auch kamen ab dem 15. Jahrhundert immer öfter Handfeuerwaffen zum Einsatz.

Das „Geriffelte“ der Rüstung soll dafür sorgen, dass die Geschosse nicht senkrecht mit grosser Wucht auf die Rüstung treffen, sondern dass sie abgefälscht werden und so die Ritter besser geschützt sind.

Aber es half nichts, gut organisierte Fusstruppen mit Fernwaffen konnten ein Reiterheer nach Belieben schlagen und bald ritt der letzte Ritter für immer dem Sonnenuntergang entgegen. Und der Riefelharnisch reitet in die Top 10 der schlechtesten Erfindungen.

Digitalkamera mit Diskette


Die ersten Digitalkameras kamen um die Jahrtausendwende in den Handel. Ein Problem war es aber die Bilder zu speichern. Daher verfiel der Hersteller Sony auf die Idee seine frühen Digitalkameras mit einem Diskettenlaufwerk wie bei einem Computer auszurüsten.

Das hat seine Vorteile: Die Diskette konnte nach der Foto-Session einfach in das Laufwerk des PCs gepackt werden und man konnte die Bilder übertragen. Aber auch einen grossen Nachteil: Eine Diskette hat nur eine Speicherkapazität von 1,3 MB. Daher passten bei einigermaßen erkennbarer Auflösung maximal 2 Bilder auf eine Diskette. Der Hobby-Fotograf musste sich also sehr gut überlegen, bei welchen Motiv sich ein Foto lohnte oder ein ganzes Warenlager an Disketten rumschleppen.

Spätestens seit Windows 7, dass keine Laufwerke mehr für den historischen Datenträger Diskette akzeptiert, hat sich das Thema Digitalkamera mit Diskette erledigt und so ist diese skurrile Erfindung in den 10 grössten Flop Erfindungen gelandet.

Zehenschuhe

Zehenschuhe sehen nicht nur beknackt aus, sondern die Nachteile liegen auf der Hand ..ähh.. dem Fuss

  • der Zehenschuh verursacht ständige Reibung an der empfindlichen Haut zwischen den Zehen
  • nur normgerechte Zehen passen in Zehen des Schuhs: Ist ein Zeh zu breit zu gross oder weist eine merkwürdige Form auf, führt dies zu Druckstellen
  • sind die Zehen zu klein, sitzt der Barfussschuh schlecht
  • sie können nur ohne Socken getragen werden, was zu unangenehmen Gerüchen führen kann. Es sei denn natürlich man benutzt Zehensocken (eine weitere Erfindung, die es beinahe in die Top 10 der schlechtesten Erfindungen aller Zeiten geschafft hätte)

Als Vorteile gab der führende Zehenschuh-Hersteller Vibram eine „Stärkung der Muskeln“ an. Nachdem vor Gericht gestritten wurde, ob diese Aussage haltbar ist oder nicht vielmehr gesundheitliche Nachteile durch den Zehenschuh drohen, entschloss sich Vibram im Jahr 2014 zu umfangreichen Entschädigungszahlungen an die Käufer.

Somit ist der Zehenschuh zu Recht in den Top 10 der unnötigsten Erfindungen der Welt gelandet, auch wenn der Zehenschuh weiterhin erhältlich ist und einige Fans nach wie vor darauf schwören.

Die Ultraschallzahnbürste

Die Ultraschallzahnbürste ist nicht zu verwechseln mit der Schallbürste, die auch durch mechanische Reibung die Zähne reinigt. Bei der Ultraschallbürste hingegen wird die Zahnpasta (es wird eine spezielle ultraschallgeeignete und teure Zahnpaste empfohlen) zuerst auf dem gesamten Gebiss verteilt. Dann wird die Bürstenkopf an einem Zahn gehalten und aus den Borsten schießen Ultraschallwellen mit einer Frequenz von 100 Millionen Schwingungen pro Minute auf den Zahn. Durch diese Schwingungen sollen sich Zusammenspiel mit der (Spezial)-Pasta und dem Speichel Mikrobläschen bilden. Diese zerplatzen und lösen durch die „Explosion“ den Plaque etc von den Zähnen.

Die Nachteile:

  • Da die Bürste an jeden Zahn einzeln gehalten werden muss, bis er geultraschallt ist, verlängert sich die Putzdauer deutlich
  • das Putzresultat ist nicht besser wie bei einer elektrischen oder bei einer Schallzahnbürste (manche behaupten sogar
    dass der Ultraschall überhaupt keine Reinigungswirkung auf die Zähne hat; es gibt keine Studien oder einen richtigen Test zur Wirkungsweise der Ultraschallzahnbürsten)
  • die Ultraschallbürste ist deutlich preisintensiver als konventionelle Bürsten
  • nur 2 kleine Nischenhersteller verkaufen Ultraschallzahnbürsten, die bekannten Hersteller halten sich von dieser Technologie fern und setzen weiterhin auf elektrische Zahnbürsten oder Schallzahnbürsten

Da diese überflüssige Erfindung offensichtlich keine Vorteile, sondern nur Nachteile bietet, ist sie in den Top 10 der unnötigsten Erfindungen gelandet.

Der Bananen-Schneider

gerät schneidet banane
Bananenschneider in Aktion

Jeder kennt das Problem: Man möchte sich ein leckeres Bananentoast mit Käse und Curry zaubern. Aber ach, dazu müsste man das Messer mehrmals auf- und abbewegen, und außerdem sind nachher die Bananenscheiben nicht exakt gleich dick.

Kurze Rede, kurzer Sinn: der Bananenschneider hat es mit Leichtigkeit in die Top 10 der unnötigsten Erfindungen geschafft.

Hose mit Reißverschluss hinten

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Als die unnötigsten Kleidungstücke gelten gemeinhin das Herrn-Unterhemd und die Haremshose für die Frau. Allerdings benötigt der gegelte Mafioso mit üppiger Brustbehaarung und diversen Goldkettchen dringen sein Feinripp-Unterhemd und die Haremshose ist halt so ultra-bequem und lässig, sagen ihre Trägerinnen.

Aber eine Erfindung aus dem Bereich Mode ist wirklich komplett überflüssig und niemand braucht es (glaube ich zumindest) und zwar: Die Hose mit dem Reißverschluss am Po. Hier auf dem Foto exemplarisch ein Model aus dem Hause Levis.

Auf der anderem Seite gelten in der Mode nicht andere Regeln als in anderen Bereichen? Kommt es nicht hauptsächlich darauf an, dass es gut aussieht? Und bei dem richtigen Po kann eine solche Hose gut aussehen. Daher ist die Aufnahme der Hose mit dem Reißverschluss am Po in die Top 10 der überflüssigsten Erfindungen etwas umstritten, aber schließlich hat sich dieser Trend doch einen begehrten Platz in der Flop-Liste gesichert, auch wenn ich diese Erfindung nicht als die unnötigste Erfindung aller Zeiten bezeichnen würde.