Die Top 10 der schlimmsten Päpste aller Zeiten

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Der schlagfertige Papst Franziskus (seit 2014 im Amt) ist bereits der 266. Papst der römisch-katholischen Kirche.

Der erste Heilige Vater war der Apostel Petrus, der bekanntlich noch mit Jesus persönlich am Tisch sass. Seitdem war der Heilige Stuhl ohne Unterbrechung besetzt, über den Untergang des Römischen Reiches hinweg, durch das „dunkle“ Mittelalter bis zum heutigen Tage. Insgesamt ein Zeitraum von annähernd 2000 Jahren.

Den meisten Päpsten muss man unterstellen, dass sie sich redlich mühten, den Ansprüchen gerecht zu werden. Aber einige hatten während ihrer Amtszeit schwer mit ihren Dämonen zu kämpfen.

Die schlimmsten Päpste aller Zeiten haben sich hier in illustrer Runde versammelt: In den Top 10 der schlechtesten Päpste der Geschichte.

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9. Leo X.

Unter Leo X. (1513-1521) kam es zur Spaltung der Kirche in Katholisch und Evangelisch. Und ganz unschuldig war der Heilige Vater daran nicht: Er fuhr den Ablasshandel (Gläubige können sich gegen eine „kleine“ Zahlung an die Kirche von ihren Sünden reinwaschen) drastisch hoch

Das Geld benötigt er dringend, um seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren (er mochte prunkvolle Feste und seinen Lieblingselefanten Hanno), aber auch für den Neubau des Petersdom in Rom. Unter anderem als Reaktion auf den ausgeuferten Ablasshandel schlug Luther schließlich seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Kirche in Wittenberg.

Viel Verständnis zeigte Leo X. für Luther und seine Protestanten zeigte nicht: In der Bulle Decet Romanum Pontificem von 1521 bezeichnete er sie als „wilde Tiere, die den Weinberg des Herrn verwüsten“ (womit er ja nicht ganz unrecht hatte)

Der an der Geschlechtskrankheit Syphilis erkrankte Papst führte stets seinen Hofnarren mit sich. War dieser nicht lustig genug, liess er ihn ausprügeln (Quelle Wikipedia)

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8. Pius IX.

Mit Pius IX. (1864-1878) hat es ein „moderner“ Papst auf die Liste der schlimmsten Päpste aller Zeiten geschafft. Er haderte nicht mit dem Zölibat, sondern hatte ein Demokratiedefizit: Er verurteilte die Demokratie und den Rechtsstaat als Irrlehren und verbot allen italienischen Katholiken die Teilnahme an Wahlen.

In seiner Syllabus errorum von 1864 erklärte der Heilige Vater:

  • die Religionsfreiheit ist gefährlich und strikt abzulehnen
  • der Katholizismus muss Staatsreligion sein
  • zu verurteilen ist die Trennung zwischen Staat und Kirche
  • Ungläubige (und dazu zählen selbstverständlich auch Evangelen) haben keine Chance in den Himmel kommen
  • Ein Papst darf niemals liberal sein oder sich mit der modernen Gesellschaft anfreunden

Unter seiner Führung wurde auf dem 2. Vatikanischen die Unfehlbarkeit des Papstes beschlossen: Beginnt der Papst auf dem Heiligen Stuhl sitzend eine Aussage mit definimus et declaramus („Wir erklären und definieren“) gilt sie als Dogma und für alle Zeiten darf sie niemand anzweifeln.

Unter Johannes Paul II. wurde Pius IX. im Jahre 2000 seliggesprochen, trotz einiger Proteste.

7. Bonifazius VIII.

Bonifazius VIII. (1294-1303) lieferte sich mit dem französischen König Philipp dem Schönen, den damaligen König von Frankreich einen erbitterten Kampf um die Macht in Europa. Diesem stand er weder in Arroganz noch Skrupellosigkeit nach.

Bonifazius VIII war sehr geschäftstüchtig: Er verkaufte kirchliche Ämter und die heilige Reliquien der Christenheit an den Meistbietenden.

Er führte die Inquisition ein, von den Verfolgungen waren hauptsächlich Juden betroffen.

Nach seinem Tod eröffnete König Philipp ein Verfahren gegen ihn (um nachträglich zu beweisen, dass Bonifazius VIII. „böse“ war). Laut Zeugen soll der Heilige Vater, als er noch lebte Dinge gesagt haben, die eigentlich vernünftig klingen, aber für einen Gläubigen der damaligen Zeit, wie ein Schlag ins Gesicht wirkten

  • Geschlechtsverkehr und die Befriedigung der Naturtriebe ist so wenig ein Vergehen wie Händewaschen
  • Welchen Reichtum beschert uns [der Kirche] doch dieses Märchen von Christus

6. Alexander VI.

Alexander VI. (1492 – 1503) auch bekannt als der Borgia-Papst und „Frauen-Magnet der Renaissance“ brachte es auf dem Heiligen Stuhl zu einem der mächtigsten und reichsten Männer Europas. Da sein Onkel bereits Papst (Papst Kalixt III) war, musste Alexander VI. gar nicht erst als Priester starten, sondern wurde 1456 direkt zum Kardinal und danach zum „Vize-Kanzler der Heiligen Römischen Kirche“ ernannt. Durch Ausbeutung der Bistümer häufte er in diesen Ämter bereits ein enormes Vermögen an.

Mit dem Zölibat hatte er ein Problem. Zeitzeugen berichten von ausschweifenden Sexorgien in seiner Stadtvilla. Das er ein sexuelles Verhältnis mit seiner Lieblingstochter Tochter Lucrezia hatte, ist wohl ein böswilliges Gericht, aber viele junge Mätressen versüßten ihm sein anstrengendes Schicksal als bescheidener Diener des Herrn. Bekannt ist die junge Römerin Giulia „La Belle“ Farnese, die erst 15 war, als die Affäre mit dem wollüstigen Kardinal begann und die er auch in der Öffentlichkeit zeigte.

die schlimmsten päpste
seine jugendliche Geliebte Giulia mit ihrem Kuschel-Einhorn

Daneben lebte Alexander VI. mit seiner grossen Liebe Vanozza de’ Cattanei zusammen und hatte mit ihr 4 (seiner mindestens 7 Kinder)

Mit gekauften Stimmen wurde er 1492 (in dem Jahr erreichte Kolumbus Amerika und die Neuzeit hatte begonnen) zum Papst gewählt und das bedeutete: Noch mehr Macht und noch mehr Reichtum für den Papa. Die schöne Guilia, die ja schon fast 25 war, wurde durch jüngere Modelle ersetzt.

Alles in allen war Alexander VI. ein guter Machtpolitiker und vielleicht nicht mal ein schlechter Mensch. (Zwar wurde ihm angedichtet Kritiker mit dem sogenannten Borgia-Gift aus dem Weg zu räumen, aber das konnte nie bewiesen werden). Besonders päpstlich war sein Lebenswandel aber auf keinen Fall und daher der 6. Platz der schlechtesten Päpste der Geschichte.

5. Julius III.

Julius III. (1550-1555) war angetreten mit dem Versprechen mit der Nepotismus und der Simonie (also den Verkauf von Kirchenämter und die Vergabe an Verwandte) in der Kirche aufzuräumen. Einer seiner ersten Amtshandlungen: Einen Herumtreiber aus den Strassen Roms im Teenageralter namens Inocencio Ciocchi Del Monte, den er zuvor aus rein barmherzigen Gründen adoptiert hatte, ernannte er kurzerhand zum Kardinal, überschüttete ihn mit großzügigen Zahlungen und übergab ihm die Leitung von bedeutenden Abteien.

Diese Geschichte war damals ein riesengroßer Skandal, insbesondere da Inocencio Ciocchi Del Monte später noch des Mordes angeklagt wurde.

Generell war Julius III. nicht sonderlich an kirchlichen Belangen interessiert, er vergnügte sich lieber in seiner Villa Giulia nahe Rom, die er sich für teures Geld bauen liess.

4. Sergius III.

Sergius III. (904-911) machte so ziemlich alles, was ein Papst nicht machen sollte. Zunächst putschte er gegen seinen Vorgänger Papst Christopherus und warf ihn ins Gefängnis (Dieser hatte allerdings zuvor wiederum seinen Vorgänger Papst Leo II. eingekerkert). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der neue Heilige Vater dann sowohl Leo II. als auch Christopherus erdrosseln liess, denn kurz nach seinem Amtsantritt waren beide plötzlich spurlos verschwunden.

Sergius III. hatte ein ausgezeichnetes „Verhältnis“ zu Theodara, einer angesehen Dame der römischen Oberschicht sowie ihrer 15-jährigen Tochter Marozia. Mit dieser hatte er nach der Geschichtsschreibung einen unehelichen Sohn.

So einige Päpste nahmen es mit dem Zölibat nicht so genau und die Heiligen Väter waren auch Kindsväter. Sergius III. aber hatte die Stirn, seinen Sohn, den er eigentlich gar nicht haben dürfte zu seinem Nachfolger zu machen: Papst Johannes XI. Und dies ist tatsächlich ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des Papsttums (Wahrscheinlich steckte Marozia aber als treibende Kraft hinter der Ernennung)

3. Johannnes XII.

Johannnes XII. wurde schon im jugendlichen Alter von 18 Jahren zum Papst gewählt (er war ein Sprössling des mächtigen römischen Stadtadels, der zu der damaligen Zeit das Papstamt für sich beanspruchte). Er blieb während seiner Zeit als Papst ,positiv ausgedrückt, ein „Mann des Volkes“. Er war Analphabet und konnte kein Latein. Und auch sonst interessierte er sich nicht für den ganzen Kirchenkram. Er war kein begeisterter Anhänger des Zölibats, sondern führte ein „weltliches Leben“. Das führte sogar dazu, dass er im Dezember 963 abgesetzt wurde.

Auch sein Tod, der ihn rund ein Jahr nach seiner Absetzung bereits im Alter von 28 Jahren ereilte, wirft ein Schlaglicht auf seinen Lebenswandel: Bei einem Stelldichein mit der schönen Steffanata wurden sie von deren Ehemann erwischt. Der stieß Johannnes XII. in der Variante 1 wutentbrannt aus dem Fenster, wobei sich sich der ehemalige Papst einen Genickbruch zuzog; in der Variante 2 erdolchte er ihn.

Aus der älteren Geschichtsschreibung sind weitaus drastischere Ausmalungen überliefert: Johannnes XII. wird als „Papst der Hurerei“ bezeichnet. Er soll vor Mord, Verstümmelungen, sexuellen Beziehungen zu seinen Schwestern, Meineid und Gotteslästerungen nicht zurückgeschreckt haben. Er braute „diabolische Zaubertränke“. Besucherinnen der Kirchen vergewaltigte er, ganz gleich, ob sie hässlich oder schön waren, jung oder alt, reich oder arm, verheiratet, Witwe oder Jungfrau. Diese Zuschreibungen sollte man allerdings nicht 1:1 für bare Münzen nehmen, da auch die Historiker teilweise „politisch beeinflusst“ waren.

So hat es Johannnes XII. nur auf den dritten Platz der schlimmsten Päpste der Geschichte geschafft.

2. Stephan VI. der zweitschlechteste Papst der Geschichte

Das „Highlight“ der kurzen Amtszeit (Mai 896 – August 897) von Stephan VI. war die sogenannte Leichensynode von Rom. Um zu beweisen, dass er rechtmäßig zum Papst gewählt wurde, musste er seinen Vorvorgänger Papst Fomusus einen Eidbruch nachweisen (die Hintergründe sind etwas kompliziert und liegen im damaligen Kirchenrecht begründend).

Fomusus war allerdings schon seit etwa 9 Monaten in der Gruft begraben und sein Körper war stark dem Verwesungssprozess unterworfen. Also liess Stephan VI den verwesenden Körper auf dem Thron platzieren und unterzog ihn der Befragung. Aufgrund der Umstände konnte Fomusus sich nicht mehr so gut verteidigen und wurde schuldig gesprochen.

Nach dem Schuldspruch warfen sie den Körper des Fomusus in den Tiber, bis auf seine zwei Schwurfinger der rechten Hand, die man ihn als Strafe für den „Eidbruch“ abgehackt hatte. Stepan VI. segnete mit diesen Knochenfingern fortan die Gläubigen.

Obwohl die Menschen damals nicht so zartbesaitet waren, sorgte die Leichensynode für grosse Empörung. Der Heilige Vater wurde kurz danach in den Kerker geworfen und schliesslich stranguliert. So erklärt sich auch die kurze Amtszeit, in der Stepan VI. es trotzdem zum zweitschlimmsten Papst der Geschichte schaffte.

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1. Innozenz VIII. der schlimmste Papst der Geschichte?

Innozenz VIII. (1484 – 1492) war überzeugter Anhänger der christlichen Nächstenliebe und besonders kam diese den Schönheiten Roms zugute. Während seiner Amtszeit entstand der Spruch: Octo nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem – „Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht Vater nennen können“

Aufgrund akuter Geldprobleme verpfändete er sogar seine Mitra und Tiara (die Krone und Mütze des Papstes). Kirchenämter und Reliqien wurden sowieso standardmässig verhökert.

Mit der Hexenbulle Summis desiderantes affectibus („In unserem sehnlichsten Wunsche“) brachte er die „Hexenverfolgung“ auf Hochtouren. Besonders in Deutschland wurden in der Folge viele Frauen (und auch einige Männer) zu Tode verbrannt.

Als der Papst 1492 im Sterben lag, kam der Vatikan auf eine innovative Idee: Drei jungen Männer wurden eine Dukate versprochen, wenn sie sich Blut abnehmen liessen. Allerdings liessen die päpstlichen Ärtze sie vollständig ausbluten. Dieses Blut flössten sie Innozenz VIII ein, um ihn so am Leben zu erhalten. (Quelle: wikipedia) Allerdings verstarb der Papst kurz darauf. Mit dieser wirklich gruseligen Geschichte hat es Innozenz VIII endgültig zum schlimmsten Papst der Geschichte geschafft.