Die Top 10 der menschenähnlichsten Menschenaffen

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Der Mensch stammt bekanntlich nicht vom Affen ab, aber Affen und Menschen haben die gleichen Vorfahren. Wann haben sich ihre Wege im Laufe der Evolution getrennt und welche Affen sind am nächsten mit dem Menschen verwandt und haben die größten Ähnlichkeit mit ihm? Topmania klärt mit der Top 10 der menschlichen Evolution über diese Fragen auf.

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10. Die kleinen Menschenaffen

Top 10 Menschenaffen
Gibbons – die „Kleinen Menschenaffen“ – Foto: LDELD

Gibbons werden auch die „Kleinen Menschenaffen“ genannt. Sie sind nach den „Großen Menschenaffen“ die nächsten Verwandten des Menschen und gehören wie er zur Familie der Hominoidea (Menschenartige). Vor rund 15 Millionen Jahren spalteten sich die Gibbons von der Evolutions-Linie die zum Menschen führt, ab.

Ähnlichkeiten mit dem Menschen sind, dass sie keinen Schwanz haben und ihre Zahnformel ist 2-1-2-3

Es gibt heutzutage 20 Arten von Gibbons, sie leben ausschließlich in Südostasien. Mit einer maximalen Körperlänge von 90 Zentimetern sind sie im Vergleich zu den „Großen Menschenaffen“ klein. Sie leben monogam, wobei ein Paar jeweils ein Revier von circa 30 ha besitzt.

Gibbons gehören zu den gefährdeten Arten, da ihr Lebensraum bedroht wird.

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9. Borneo Orang-Utan

Top 10 Evolution
Borneo-Orang-Utan – Foto: Nathan Rupert

Die Vorfahren der heutigen Orang-Utans verliessen vor rund 11 Millionen den Zweig der Evolution, der zum Menschen führt. Damit sind die Orang-Utans unter allen Großen Menschenaffen stammesgeschichtlich am weitesten vom modernen Menschen entfernt. Dennoch beträgt ihre genetische Ähnlichkeit mit dem modernen Menschen circa 97 Prozent.

Orang-Utan bedeutet ins Deutsche übersetzt Waldmensch, auch dieser Ausdruck deutet darauf, dass Menschen die Orang-Utans schon immer als einen Art  Verwandten ansahen.

Orang-Utans sind bis auf die Weibchen mit kleinen Kindern einzelgängerisch veranlagt. Diese bringen Zeit ihres Lebens oft nur eins bis zwei Kinder zur Welt. Das Maximalalter der Orang-Utans beträgt ungefähr 60 Jahre.

Auf dem Foto zu sehen ist ein männliches Exemplar der Art Borneo Orang-Utan. Die Männchen dieser Art zeichnen sich besonders durch ihre imposanten Backenwülste aus. Borneo Orang-Utans sind noch etwas unsozialer als die Sumatra Orang-Utans und benutzen seltener Werkzeuge und sind daher auf den 9. Platz der Top 10 der menschenähnlichsten Menschenaffen gelandet.

8. Sumatra Orang-Utan

Top 10 Menschenaffen
Sumatra Orang Utan – Foto: Ilya Yakubovich

Freilebende Orang-Utans dieser Art leben heutzutage ausschließlich im Norden der Insel Sumatra. Sie sind sozialer veranlagt als ihre Vettern aus Borneo, so gehen sie auch mal zu Zweit auf Nahrungssuche und sie haben die Grundlagen der Werkzeugnutzung für sich endeckt: Sie benutzen Stöcke um zu kämpfen oder zu graben, vor Starkregen oder praller Sonne schützen sie sich mit großen Blättern, die sie über ihren Kopf halten.

Sumatra Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht, es gibt noch knapp 15.000 Tiere.

7. Östlicher Gorilla

Top 10 Menschenaffen
Östlicher Gorilla

Die Vorfahren der Gorillas spalteten sich vor rund 6,5 Millionen von der gemeinsamen Population von Menschen und Gorilla ab. Gorillas sind den Menschen genetisch ähnlicher als den Orang-Utans und befinden sich mit ihnen in der Untergruppe der Homininae.

Gorillas sind die größten und schwersten Menschenaffen. Die größten männliche Gorillas können knapp 2 Meter groß werden, bei einem Gewicht von 200 Kilogramm. Die Weibchen sind deutlich kleiner. Gorillas leben in Gruppen von bis zu 40 Mitgliedern, angeführt werden sie von einem Silberrücken, einen dominanten Männchen. Er ist in der Regel auch der einzige, der sich mit den Weibchen paart. Die Schwangerschaft dauert, ähnlich wie beim Menschen, neun Monate.

Gorillas kann eine vereinfachte Form der Gebärdensprache beigebracht werden und sie können sich damit eingeschränkt mit den Menschen unterhalten.

Man unterscheidet zwischen den Östlichen Gorillas und den Westlichen Gorillas. Die Östlichen Gorillas sind etwas größer, ihre Art ist mit maximal 5000 Tieren so gut wie ausgestorben.

6. Westlicher Gorilla

Evolution
Westlicher Gorilla – Foto: Ryan Poplin

Westliche Gorillas sind etwas kleiner und leichter als ihre östlichen Artgenossen. Der westliche Gorilla unterteilt sich in zwei Unterarten: den Flachlandgorilla und den Cross-River-Gorilla.

Freilebende Tiere leben ausschließlich in Nähe des Golfes von Guinea. Mit rund 100.000 Exemplaren (fast alles Flachlandgorillas, der Cross-River-Gorilla ist so gut wie ausgestorben) existiert noch eine relativ große Population, diese ist aber ständigen Gefahren wie Ebola und der Waldrodung ausgesetzt.

5. Bonobo

Menschenaffen
Bonobo – Foto: Jeroen Kransen

Die Vorfahren der heutigen Schimpansen spalteten sich vor etwa 6,5 Millionen von dem menschlichen Zweig des Stammbaumes ab. Damit sind sie die nächsten noch lebenden Verwandten des Menschen. Ihre genetische Ähnlichkeit zum Menschen beträgt 98,8 Prozent.Der Name Schimpanse leitet sich von einem Wort der Bantu-Sprache ab und bedeutet „Schein-Mensch“. Die Schimpansen teilen sich in die zwei Arten Bonobo und Schimpanse auf.

Bonobos auch „Zwergschimpanse“ genannt leben in Großgruppen von bis zu 120 Tieren zusammen, innerhalb dieser Großgruppe bilden sie kleinere Untergruppen von etwa 20 Mitglieder, deren Zusammensetzung sich ständig ändert. Bekannt sind Bonobos für ihr „ausschweifendes“ Sexualverhalten: Sie kopulieren täglich mit wechselnden Partner, sexuelle Aktivität dient den Bonobos nicht nur zur Fortpflanzung sondern auch zur Entspannung und zur Vertiefung von sozialen Bindungen. Auch sexuelle Gefälligkeiten gegen Nahrung sind verbreitet. Die durchschnittliche Kopulation dauert beim Bonobo, ähnlich wie beim Menschen, 13 Sekunden.

4. Gemeiner Schimpanse

Menschenaffen
kleiner Schimpanse – Foto: owenbooth

Schimpansen sind nicht größer als die Bonobos aber etwas schwerer. Bei einer Größe von einem Meter bis 1,70 Meter (stehend) wiegen sie 30 bis 70 Kilogramm.

Wie die Bonobos leben sie in Großgruppen, sind aber wegeb sozial veranlagt. Immer wieder sondern sich einzelne Tiere ab und gehen beispielsweise alleine auf Futtersuche. Männlichen Schimpansen investieren viel Zeit um eine bessere Stellung in der Hierarchie zu erreichen. Dazu gehen sie auch Bündnisse mit anderen Mitgliedern in der Gruppe ein.

Sie setzen bei der Futtersuche recht häufig Werkzeuge wie Steine und Stöcke ein und sind in auch in der Lage Stöcke anzuspitzen, um sie als Speere zu verwenden. Einzelne Schimpansen konnte die Gebärdensprache ALS erlernen, damit sie die einzigen Nicht-Menschen, die eine menschliche Sprache „sprechen“.

Der natürliche Lebensraum der Schimpansen liegt im mittleren Afrika, mit einer verbleibenden Population zwischen 200.000 und 300.000 Tiere gelten sie als stark bedrohte Art.

3. Homo Habilis

Menschenaffen
Homo habilis – Foto: Nachosan

Der Homo Habilis („begabter Mensch“) gehörte wie der moderne Mensch zwar der Gattung Homo innerhalb der Familie der Menschenaffen an, doch gilt er als „Wackelkandidat“. Eine Gruppe lebender Homo Habilis hätte wohl eher wie eine Schimpansen-Gruppe als wie eine Gruppe von Menschen gewirkt. Sein Gehirn war mit rund 650 cm³ nur geringfügig größer als das Gehirn eines Schimpansen, aber deutlich kleiner als das Gehirn des modernen Menschen mit etwa 1300 cm³. Aus gefundenen Beckenknochen schließen Forscher, dass er in der Lage war aufrecht zu gehen, aber er ist vermutlich immer wieder in den typischen Knöchelgang des Affen zurückgefallen. Er hatte, ähnlich wie der Mensch, eine ausgeprägten Daumen, aber auch lange und gekrümmte Finger wie ein Affe. Daraus lässt sich schließen, dass er zumindest teilweise auf Bäumen lebte. Andererseits setzte er vermutlich im Vergleich zum Schimpansen ausgefeilterte Werkzeuge ein. Forscher entdeckten Faustkeile und bearbeitete Knochen, die sie dem Homo Habilis zuordnen.

Alles in allen stellte er eine Art Mischform dar, in der sich Merkmale des Schimpansen und des Menschen vereinigten.

Die Vorfahren des Homo Habilis spaltete sich vor etwa 3 Millionen von der Linie ab, die zum modernen Menschen führt. Der Homo Habilis lebte etwa 500.000 Jahre auf dieser Erde, bevor er vor rund 1,5 Millionen ausstarb. Die Gründe dafür sind nicht bekannt.

2. Neandertaler

Menschenaffen
Neandertaler – Foto: Erich Ferdinand

Der Neandertaler gehört ebenfalls der Gattung Homo an und ist mit einer genetischen Ähnlichkeit von 99,5 Prozent die nächste mit dem Menschen verwandte Art, die jemals lebte. Tatsächlich war die Ähnlichkeit so groß, dass es erwiesenermaßen zu einem Genfluss vom Neandertaler zum modernen Menschen kam. Mit anderen Worten: Neandertaler und Menschen der Art Homo Sapiens paarten sich und es entstand daraus Nachwuchs, der sich weiter fortpflanzte.

Alle Menschen, die nicht afrikanischer Abstammung sind, haben daher Neandertaler-Genen in sich. Beim Asiaten liegt dieser Anteil etwas höher, beim Europäer liegt der Anteil zwischen 1 und 1,4 Prozent, kann aber von Mensch zu Mensch um ein paar Zehntelprozente schwanken.

Streng genommen steht damit die strikte Trennung von Neandertaler und Homo Sapiens in zwei Arten in Frage. Auf der anderen Seite weist der Körper des Neandertalers deutliche Unterschiede zum Körper des modernen Menschen auf: Er war kleiner, aber deutlich muskulöser, die Gelenke und Knochen waren dicker und stabiler. Der Schädel war lang nach hinten gezogen, auffällig auch die Überaugenwülste und der mächtige Kiefer. Die Stirn war niedrig und fliehend.

Seine Lebensweise entsprach der des Steinzeitmenschen der Art Homo sapiens: Neandertaler fertigten Waffen und Werkzeuge, sie sprachen miteinander, sie jagten organisiert, sie stellten Kleidung her und beherrschten die Kunst des Feuermachens.

Die Vorfahren des Neandertalers wanderten vor etwa 800.000 von Afrika Jahren nach Europa aus und entwickelten sich dort unabhängig vom modernen Menschen, der in Afrika blieb. Dieser traf erst in einer zweiten Auswanderungswelle vor rund 45.000 Jahren auf den Neandertaler. Die letzten Neandertaler starben vor etwa 30.000 Jahren. Aber ein Teil von ihnen lebt in uns weiter: 1 bis 4 Prozent der DNA des modernen Menschen stammen vom Neandertaler.

1. Homo sapiens

moderner Mensch – Foto: Mike Monaghan

Der moderne Mensch (wissenschaftlich: Homo Sapiens) entwickelte sich vor etwa 200.000 Jahren aus seinem Vorgänger, dem Homo erectus.

„Witzigerweise“ ist er derzeit die einzige Art aus der großen Familie der Menschenartigen, die weder ausgestorben noch vom Aussterben bedroht ist. Im Gegenteil beträgt die Population über 7 Milliarden, Tendenz steigend. Dank seiner Anpassungsfähigkeit hat der moderne Mensch sämtliche Lebensräume der Erde (Ausnahme: Antarktika) besiedelt.