Als Wüste bezeichnet man ein Gebiet in dem es wenig oder im Extremfall gar keine Vegetation gibt. Wüsten müssen nicht zwangsläufig aus Sand bestehen, es existieren auch Steinwüsten, Kieswüsten, Salzwüsten und sogar Eiswüsten.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Wüsten ist die Trockenheit. In Trockenwüsten bei aridem Klima wachsen keine Pflanzen, weil es schlicht zu wenig Wasser in Form von Niederschlag oder Flüssen gibt bzw. das wenige Wasser was als Regen herunterkommt gleich wieder durch starke Hitze und Sonneneinstrahlung verdunstet.
In Edaphische Wüsten hingegen gibt es ausreichend Niederschlag. Dennoch gibt es aufgrund des unwirtlichen Bodens ebenfalls kaum Pflanzenbewuchs.
10. Deutschlands grösste Wüste?
Die Lieberoser Wüste ist ein etwa 5 Quadratkilometer Sandgebiet in Brandenburg.
Auch wenn es in Brandenburg in Vergleich zu den anderen Bundesländer wenig regnet, liegt der Grund für diese Wüste natürlich nicht an der Trockenheit. Vielmehr wurde der sowieso schon sandige Boden durch eine Verkettung von Ereignissen zerstört. 1942 gab es einen verheerenden Waldbrand, anschließend wurde das Gelände als Panzerübungsplatz verwendet, bereits im 3.Reich und danach von den sowjetischen Besatzungs-Truppen.
Den Boden fehlen dadurch jegliche Samen aus denen Pflanzen wachsen könnten und das Regenwasser wird nicht gespeichert, sondern versinkt sofort im Grundwasser.
Typ | Edaphische Wüste; Sandwüste |
Grösse | 5 Km² |
Niederschlag | 550 bis 600 mm pro Jahr |
Temperatur | <11° (Jahresmittelwert) |
Vegetation | an nährstoffarmen Boden angepasste Moose, Silbergras |
Tiere | Ameisenlöwe, Sandlaufkäfer, Heuschrecke, Vögel wie der Brachpieper |
9. Grösste Wüste EU West
Die Desierto de Tabernas ist das europäische Gebiet welcher einer echten (Trocken)Wüste am nächsten kommt.
Die 280 km² grosse karge Hügellandschaft befindet sich auf der Schwelle zwischen Halbwüste (semiarider Wüste) und „richtiger“ Wüste.
In heissen und niederschlagsarmen Jahren werden die Bedingungen in dieser trockenste Region Europas für ein vollarides Klima erfüllt: In 10 von 12 Monaten muss die potentielle Verdunstung höher sein als der Niederschlag.
Wegen dem Wüsten-Look wurden in der Desierto de Tabernas eine Reihe von bekannter Filme gedreht wie Für eine Handvoll Dollar, Indiana Jones und der letzte Kreuzzug und Spiel mir das Lied vom Tod
Typ | semiaride Wüste; Steinwüste |
Fläche | 280 km² |
Niederschlag | 200 – 240 mm pro Jahr |
Temperatur | 18° (Jahresmittelwert) |
8. Die grösste Kältewüste der Erde
Ganz Antarktika ist von einer bis zu 1000 Meter dicken Eisdecke bedeckt. Ganz Antarktika? Nein, im Transantarktischen Gebirge (Victoria Land) gibt es die eisfreien Antarktische Trockentäler. Sie haben eine Ausdehnung von etwa 4800 km² (rund 0,03% der Fläche des antarktischen Kontinents)
Die Antarktischen Trockentäler (McMurdo Dry Valleys) sind die trockensten Orte der Erde. Sie sind so trocken, dass die herabfließenden Gletscher weggeschmolzen werden, trotz der Durchschnittstemperatur von −55 °C. Der Niederschlag in den Tälern ist noch geringer als in der Antarktis üblich: weniger als 100 mm pro Jahr (ausschließlich als Schnee), da die Wolken bleiben an den Bergketten hängen.
Der Grund für die extreme Trockenheit sind die Katabatischer Winde, welche mit einer Geschwindigkeit von 320 Km/h durch die kahlen Täler toben. Die pure Reibungsenergie des Windes erhitzt die Oberfläche des Permafrostbodens und trocknet wie ein gigantischer Fön jede Flüssigkeit.
Die Trockentäler sind die totesten Orte der Erde. Es wächst kein Strauch, keine Tiere leben dort. In einigen Felsen, wo sich etwas Feuchtigkeit erhalten hatte, fanden die Forscher endolithische Bakterien als einzige Form von Leben.
Typ | hyperaride Wüste; Stein- und Kieswüste |
Fläche | 4800 km² |
Niederschlag | 100 mm im Jahr |
Temperatur | −55 °C (Jahresmittelwert) |
Flora/Fauna | nur Bakterien |
7. Die grösste Salzwüste der Erde?
Die grösste Salzwüste ist die Salar de Uyuni in den Anden von Bolivien mit einer Fläche von über 10.000 km².
Vor noch 10.000 Jahren befand sich an dieser Stelle der sehr viel größere Paläosees Tauca, wovon die heutige Salzwüste ein Überbleibsel ist.
Sie besteht aus 11 Schichten, die Salzkruste an der Oberfläche ist 10 Meter dick. Darunter befinden sich weitere Schichten, die aus einer Mischung von Salz und Seeschlamm bestehen. Insgesamt hat man eine Menge von 10 Milliarden Tonnen Salz berechnet.
Unter der Kruste befindet sich auch Anteil von 0,3% Lithium, was als hoher Wert gilt. Die bolivianische Regierung investiert Milliarden um diesen zukunftsträchtigen Stoff (Akkus für E-Autos) auszubeuten.
In der Salzwüste selbst wachsen keine Pflanzen, selten verirren sich Tiere auf die Salzkruste. In der halbwüstenähnlichen Zone rund um die Salzpfanne und auf den aus der Salzwüste herausragenden Inseln wachsen Kakteen vom Typ Echinopsis atacamensis und Viscachas tummeln sich. In den Wintermonaten brüten dort exotische Vögel wie der Flamingo
Da die Salar de Uyuni auf einer Höhe 3650 Meter liegt sind die Temperaturen niedriger als in Deutschland. Der Niederschlag ist aber gering und trockene, kräftig blasende Winde sorgen für eine hohe Verdunstung.
Typ | semiaride Wüste; Salzwüste |
Fläche | 10.582 km² |
Niederschlag | 190 mm im Jahr (fast alles im Winter) |
Temperatur | 8 °C (Jahresmittelwert) |
6. Die Grösste Küsten- und Nebelwüste
Küstenwüste sind spezielle, seltene Wüstentypen, die sich ausschließlich an tropische und subtropischen Westküsten bildet: Passat und kalte Meeresströmung verhindern die Entstehung von Regenwolken (genauerer Erklärung)
Küstenwüsten gehören zu den trockensten Gebieten der Erde. Manchmal regnet es über Jahrzehnte nicht. Etwas Feuchtigkeit – aber viel zu wenig für üppiges Plfanzenwachstum bringt der häufige Nebel, der sich aufgrund einer beständigen Inversionswetterlage bildet.
Neben der Namib in Afrika mit einer Fläche von knapp 100.000 km² ist die Atacama an der Küste Chiles die grösste Küstenwüste. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 105.000 km² und gilt neben den Kältewüsten in der Antarktis als die trockenste Region der Erde. Sie besteht aus Sand, Lava, Gestein und Salzpfannen.
In den Oasen der Atacama lebten bereits vor Jahrtausenden die Indianerstämme Südamerikas. Heute sind die enormen Rohstoff-Vorkommen der Wüste (Gold, Silber, Platin und Lithium) das wirtschaftliche Standbein von Chile. Bekannt ist die Atacama auch als Austragungsort von sportlichen Spektakeln wie Auto-Rallys.
Typ | hyperaride Wüste; Sand-, Stein- und Salzwüste |
Fläche | 105.000 km² |
Niederschlag | 15 mm im Jahr |
Temperatur | 15°C (Jahresmittelwert); Nachts immer kälter als -10°C, bis zu 45°C am Tag |
Luftfeuchtigkeit | 6% |
Flora | Thymian, Salzgras |
Tiere | Eidechsen, Leguane |
5. Die grösste Wüste Asiens
Eine ausgedehnte Trockenzone mit einer Fläche von 1,5 Millionen km² bis 2,3 Millionen km² (je nachdem welche Gebiete man dazuzählt) inmitten von Asien ist die Wüste Gobi.
Die Gobi besteht aus Sandwüsten, aber auch Stein- und Geröllwüstem sowie halbwüstenartigen Steppen. Generell ist sie im chinesischen Teil trockener mit teilweise hyperariden Klima. Dort gibt es auch die beeindruckenden Sandmeere wie die Badain-Jaran-Wüste mit der über 500 Meter hohen Megadüne.
In der Mongolei zeigt sich die Wüste Gobi freundlicher gegenüber Mensch, Tier und Pflanzen. Ausgedehnte Steppen soweit das Auge reicht prägen das Bild. Pferde grasen und in den Oasen betreiben Bauern Gemüseanbau.
Eine weitere Besonderheit der Wüste Gobi ist das Kontinentalklima, welches zu enormen Temperaturunterschieden führt. In kalten Winternächten ist es -40°C und kälter, während im Sommer die Temperaturen bei deutlich über 40°C liegen können. Insgesamt gilt die Gobi als „kalte Wüste“
Typ | aride Wüste (semiarid in der mongolischen Steppe, hyperarid in China), Sand-, Stein- und Geröllwüste |
Fläche | 1,5 Millionen km² – 2,3 Millionen km² |
Niederschlag | circa 190mm, in den hyperariden Regionen <20mm |
Temperaturen | zwischen 1°C und 9°C Jahresmittelwert (je nach Region, lokal auch Jahresmittelwert unter 0°C |
4. Die grösste Wüste ausserhalb der Polargebiete
Mit einer Fläche von 9 Millionen km² (26 mal Deutschland) ist die Sahara nicht nur die grösste Wüste ausserhalb der Polargebiete, sondern auch die grösste Trockenwüste (aride Wüste) der Erde.
Auch wenn auf Fotos oftmals eindrucksvolle Sanddünen (Erg) mit und ohne Kamel zu bestaunen sind, besteht die Sahara zu 70% aus Fels-, Stein- und Geröllwüsten (Hammada und Serir).
Der durchschnittliche Niederschlag liegt bei nur 45mm im Jahr. Dank dem hohen Sonnenstand und der geringen Bewölkung könnten aber in einigen Regionen theoretisch über 6000 mm im Jahr verdunsten.
In den hohen Gebirgszügen der Sahara fällt deutlich mehr Niederschlag, manchmal sogar als Schnee.
Im Süden der Sahara bringt der Monsun in manchen Jahren heftige Niederschläge, worauf es zu Überschwemmungen kommt und die Wüste für kurze Zeit erblüht.
Nach Berechnungen der Wissenschaftler wechselt die Sahara ausgelöst durch Präzession der Erdachse alle 20.000 zwischen Wüste und fruchtbaren Grasland. Dazu kommen natürlich noch die Klimas (Warm- oder Kaltzeit). In unserer Zeit befindet sich die Sahara auf „dem aufsteigenden Ast“ und wächst pro Jahr um bis zu 10%.
Typ | aride Wüste; Sand-, Stein-, Geröll- und Felswüste |
Fläche | 9 Millionen km² |
Temperatur | 13°C Durchschnittswert in den Wintermonaten (teilweise Frost nachts), 35°C bis 50°C Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten, Spitzenwerte bei knapp 60°C |
Niederschlag | 45 mm |
3. + 2. Die grössten Wüsten der Erde
Die grössten Wüsten der Erde sind die Eiswüsten der Antarktis und der Arktis. Die nördlich Polkappe hat eine Fläche zwischen 9 und 12 Millionen km2 (je nach Jahreszeit). Das Eis ist in den Randgebieten circa 1 Meter dick an den dicksten Stellen direkt am Nordpol bis zu 5 Meter.
Ein ganz anderes Kaliber ist das Eis der Antarktis mit einer Fläche von etwa 14 Millionen km2. Es überzieht als Eisschild fast komplett den antarktischen Kontinent, aber der größte Teil ist Schelfeis, welche bis zu 2500 Meter tief unter die Meeresoberfläche ragt. Im Durchschnitt ist das Eis 2000 Meter dick, am Astrolabe-Subglazialbecken sogar 4700 Meter.
Die arktischen Eiskappen sind – bis auf die in Top 8 erwähnten Antarktische Trockentäler – keine Trockenwüsten. Zwar ist der Schneefall gering, aber die Verdunstung ist durch die schwache Sonne noch geringer (in der Antarktis befinden sich immerhin 80% der gesamten Süßwasservorräte der Erde). In den Sommermonaten entstehen auch immer wieder Flüsse und Seen, wenn es der Sonne kurzzeitig gelingt, etwas von den Eis und den Gletschern zu schmelzen.
Auf dem Eis selbst wachsen schlicht keine Pflanzen. Manchmal wagen sich in den Randbereichen einige Robben oder Pinguine aufs Eis. Tiefer im Inneren des Kontinents fliegt allenfalls mal eine Raubmöwe über den Eisschild. Auf den felsigen, aus dem Eisschild herausragenden Berggipfeln (Nunatak) wachsen Algen, Flechte und sehr genügsame Moose.
Typ | Edaphische Wüste; Eiswüste |
Fläche | 14 Millionen km2 (Antarktis) |
Temperatur | −55 °C (Jahresdurchschnitt); kälteste jemals gemessene Temperatur: −89,2 °C; deutlich wärmer an der Küste |
Niederschlag |
1. Die grösste Wüste der Welt
Was könnte grösser sein als sämtliche Wüsten der Erde? Ein ganzer Wüstenplanet.
Der Mond und auch der Mars stellen solche Wüstenplaneten dar: Keine Niederschläge, vollkommene Trockenheit auf dem Mond (der Mars hat aber Eiskappen an den Polen und dadurch sehr geringe Mengen Wasserdampf in der Atmosphäre). Keine Spur von Vegetation auf dem ganzen Planeten (wiederum könnten auf den Mars tief unter der Oberfläche, geschützt vor der UV-Strahlung einfache Bakterien leben).
Der Mond hat eine Fläche von 38 Millionen km2 und der Mars von 145 Millionen km2
In der Wüste Gobi sollte jeder sehr vorsichtig sein. Warum? Da lauert die extrem giftige Bestie Allghoi Khorkhoi: https://mumu1.bplaced.net/giftige-bestien.php