Die Top 10 der bedeutendsten Römischen Kaiser

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Die römische Geschichte gliedert sich in drei Hauptteile: Die Königszeit, die Zeit der römischen Republik und die Kaiserzeit.

Über die Königszeit (753 – 510 v. Chr) ist wenig bekannt. Rom war zu dieser Zeit eine landwirtschaftliche geprägte Kleinstadt von 20.000 bis 30.000 Einwohner. Die Römer terrorisierten ihre Nachbarstädte und raubte ihnen Vieh und Frauen (Bei den römischen Historikern wird diese Zeit naturgemäß etwas anders und viel glorioser dargestellt)

In der Zeit der Republik (509 v. Chr. – 27 v. Chr.) erfolgte der Aufstieg zum Reich und die Hauptstadt Rom schwoll zur ersten Millionenmetropole der Geschichte an. Mit kostenfreien Getreiderationen für die Armen entstand eine frühe Form des Sozialstaats, es entstand ein viel bewundertes ausgefeiltes Gerichtswesen mit Anklage und Verteidigung. Und mit den Wahlen für die Konsuln gab es demokratische Elemente (Frauen und Sklaven durften selbstverständlich nicht wählen).

Aber sämtliche wichtigen Machtpositionen waren mit Vertretern der sehr reichen Oberschicht besetzt und inn den letzten 100 Jahren der Zeit der Republik versank Rom in blutigen Bürgerkriegen, Arm gegen Reich und Römer gegen Bundesgenossen. Befeuert wurden die Kriege durch skrupellose Konsuln oder Feldherrn, welche die ganze Macht für sich anstrebten.

Ein dieser Feldherrn war Augustus, der als erster Kaiser des Römischen Reiches in die Geschichte eingehen sollte. Hier sind die 10 wichtigsten Kaiser des Römischen Reiches:

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10. Der Letzte Kaiser: Romulus Augustus

Bedeutung für Rom hatte das „Kaiserlein“ (Augustulus) wie er von seiner Umgebung verspottet wurde, nicht mehr, aber als letzter weströmischer Kaiser (31. Oktober 475 – 4. September 476) ging er in die Geschichte ein, daher hat er es doch in die Liste der Wichtigsten Kaiser Roms geschafft.

Sein Weg zum Kaiser

Die treibende Kraft hinter der Ausrufung des erst 14 oder 15-jährigen Romulus Augustulus zum Römischen Kaiser war sein Vater Orestes, dem damaligen römischen Magister militum (Oberbefehlshaber der römischen Truppen). Orestes verjagte zuvor den amtierenden Kaiser Julius Nepos aus Rom, dieser flüchtete mit einigen treuen Soldaten nach Dalmatien (heutiges Kroatien), wo ein kleines Sonderreich entstand. Nepos regierte in diesem beschränkten Gebiet bis etwa 480 als „Kaiser“, dann wurde er von Gefolgsleuten ermordet. Romulus Augustus wurde zwar vom Senat in Rom als Kaiser anerkannt, aber nicht vom Ostkaiser in Konstantinopel. Daher war er genau gekommen nur ein Gegenkaiser und Nepos der letzte „offizielle Kaiser“ Westroms.

Seine Taten als Kaiser
  • Bereits unter seinen Vorgänger gingen Britannien , die nordafrikanische Provinzen, grosse Teile Galliens und Hispanien verloren, das (West)Römische Reich war zu zu einem Rumpfstaat zusammengeschrumpft und bestand im Wesentlichen aus dem heutigen Italien und Teilen des Balkans. Der junge Romulus Augustus konnte an dieser aussichtslosen Situation auch nichts ändern, zumal er eine Marionette seines Vaters war; es gab in seiner Regierungszeit keine Feldzüge oder gar (Rück)Eroberungen mehr
  • Es gab keine bekannten Bauwerke, die in der kurzen Regierungszeit des Romulus Augustus errichtet wurde, er hinterliess uns nicht mal Denkmäler, nur einige wenige Goldmünzen mit seinen Porträt überdauerten die Zeiten
Das Ende des Romulus

Bereits ein Jahr nach seiner Ernennung zum Kaiser meuterten die germanischen Legionäre. Sie stellten einen Großteil der Truppen des von seinem Vater Orestes geführten Römischen Heeres. Der ebenfalls germanische Offizier Odoaker setzte sich an die Spitze der Meuterer. Seine Truppen setzten ihren ehemaligen Befehlshaber Orestes am 28. August 476 in Norditalien fest, er wurde hingerichtet. Nach einer kurzen Schlacht mit der letzten verbleibenden römischen Garnison, die noch zu Romulus hielt, marschierte Odoaker in Ravenna ein. Die Hafenstadt an der Adriaküste war Romulus Residenzstadt, da sie als besser zu verteidigen als Rom galt. In einer außergewöhnliche Entscheidung, die aber die totale Harmlosigkeit des letzten römischen Kaiser zeigt, zwang der neue Herrscher den Romulus Augustus im September 476 zur Abdankung, tötete ihn aber nicht.

Nachdem was wir heute wissen verbrachte Romulus den Rest seines Lebens (er war ja erst 16 bei der Abdankung) in einer Art Hausarrest in der Villa des Lucullus in Süditalien (heute noch erhalten als Castel dell’Ovo)

Die Zeit nach Romulus

Odokaer liess sich nicht zum neuen Augustus (Kaiser) ernennen, sondern regierte fortan als Rex Italiae (König von Italien) das Land. Auch dies belegt: Während in den Glanzzeiten des Imperiums der Römischen Kaiser wie ein Gott verehrt wurde und nahezu unbeschränkte Macht hatte und machtgierige Männer alles daran setzten, um den Titel des Kaisers zu erhalten, wurde der Römische Kaiser nun als Witzfigur, als „dummer August“ angesehen.

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9. Caligula

Kaiser war der dritte römische Kaiser und folgte seinem Vorgänger Tiberius, der ihn adopitiert hate, im Jahr 37 auf dem Thron. Neben Nero und Commodus ist er als einer der „im grossen Stil“ verrückten Kaiser bekannt. Nach einer kurzen Amtszeit von 4 Jahren kam er bei einem Attentat ums Leben.

Der Weg zum Kaiser

Caligula wurde am 31. August im Jahre 12 in Rom geboren, als Angehöriger der aristokratischen Elite. Sein Vater war der berühmte Feldheer Germanicus, ein Grossneffe des ersten Kaisers Augustus. Schon als Junge begleitete er ihn zu den Truppen in Germanien, dort sahen ihn die Soldaten als eine Art Maskottchen an und gaben ihm seinen Spitznamen Caligula („Soldaten“-Stiefelchen“). Caligula wurde früh als Nachfolger des damaligen Kaiser Tiberius aufgebaut und im Gegensatz zu den leiblichen Söhnen des Tiberius, die ebenfalls als Kandidaten galten, überlebte er sogar, da er streng abgeschirmt aufwuchs. Zwei Tage nach dem Tod des Tiberius am 16. März 37 in seinem Sommerpalast auf Capri wurde Caligula von der Prätorianergarde zum neuen Kaiser ausgerufen. (Der antike Historiker Sueton schreibt, dass Caligula dem schon kränkelnden Tiberius beim Sterben etwas auf die Sprünge half, indem er ihn vergiftetet oder ein Kissen auf das Gesicht drückte. Dies halten heutige Historiker für ein Gerücht)

Seine Taten als Kaiser
  • Caligula entwickelte in seiner kurzen Zeit als Herrscher eine umfassende Bautätigkeit, darunter 2 Aquädukte und ein Circus in Rom, Ausbau des berüchtigten römischen Gefängnisses Carcer Tullianus und der Bau der zwei überdimensionierten Nemi-Schiffe
  • In ihrer Kostspieligkeit und Grausamkeit unübertroffene Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen und Tierhetzen erfreuten das Publikum in Rom
  • Militärisch sind nur die Besetzung kleinerer Gebiete in Germanien, Britannien und Nordafrika verzeichnet, diese wurden in Rom aber mit Triumphzügen zelebriert, da Eroberungen ferner Gebiete unverzichtbar für das Prestige eines römischen Kaisers waren
  • Es sind jede Menge „Verrücktheiten“ und grausame Bluttaten überliefert, darunter die (eher harmlose) Geschichte seines Lieblingspferdes Incitatus, das er zum Konsul ernannte. Nach der Meinung von modernen Historikern scheint es heftige Machtkämpfe zwischen dem jungen Kaiser und dem Senat, der Ständeversammlung des römischen Stadtadels, gegeben zu haben. Caligula versuchte die Senatoren zu demütigen und durch Gewalttaten auszuschalten oder zu ängstigen, der Senat setzte seinerseits „Fake-News“ in die Öffentlichkeit, um den Kaiser als möglichst unfähig, mörderisch und verwirrt darzustellen. Heutzutage ist es unmöglich zu sagen, welche seiner Schandtaten real waren, hinter welchen ein wahrer Kern steckte und was frei erfundenen Schauermärchen waren.
Privatleben
  • Angeblich pflegte Caligula ein Inzest-Verhältnis zu sämtlichen seiner drei Schwestern, besonders gerne mochte er aber seine Lieblingsschwester Drusilla (auf der anderen Seite gab es solche Inzest-Gerüchte von nicht wenigen römischen Kaisern)
  • Der Kaiser war viermal verheiratet, seiner ersten Frau, die im Jahr 36 starb und von der wir heute nicht mal mehr den Namen wissen, folgte die Patrizierin Livia Orestilla. Als er diese ins Exil schickte, hatte er ein kurze Ehe mit Lollia Paulina. Im Jahre 40 ehelichte er Milonia Caesonia, die der römische Autor Sueton charmant als „weder jung noch schön“ beschreibt. Sie gebar dem Kaiser sein einziges bekanntes Kind.
Der Tod des Caligula

Obwohl er sie zu Beginn seiner Kaiserzeit noch mit einer grosszügige Zahlung bedachte, töteten Soldaten der Präterionergarde unter der Führung des Offiziers Cassius Chaerea den erst 28-jährigen Kaiser am 24. Januar 41. Sie töteten auch seine Frau, die „tapfer starb“ und seine nicht mal 2-jährige Tochter. Hinter dem Attentat auf den Kaiser und seiner Familie steckte der Senat. Die Attentäter um den Prätorianertribun Cassius Chaerea wurden zunächst als Helden bejubelt, die Rom von den Tyrannen befreit hatten. Kurze Zeit später wurden sie vor ein Gericht gestellt, dass ihre Motive als ehrenhaft bezeichnete und sie dann zu Tode verurteilte, um Nachahmer abzuschrecken. Als wichtiger römischer Kaiser wird Caligula hier eingestuft, da viele (reale oder erfundene) Einzelheiten über ihn überliefert sind. Bis zum heutigen Tage entstehen Filme, Romane oder Musicals, die sich damit beschäftigen, wie verrückt, grausam und sexuell ausschweifend der Kaiser war.

8. Theodosius I.

Theodosius I ( 379 – 395 n. Chr.) gilt als der bedeutendste römische Kaiser in der Zeit zwischen Konstantin und Justinian I. Er war der letzte Kaiser, der über das ganze Römische Reich (West und Ost) regierte, danach brachen die beiden Teile für immer auseinander und das Weströmische Reich verfiel rasch unter seinen schwachen Nachfolgern: Britannien wurde sich selbst überlassen, die Vandalen eroberten die römische „Kornkammer“ in Nordafrika, die Rheingrenze brach unter dem Druck der germanischen Kampfverbände zusammen.

Der Aufstieg zum Kaiser

Theodosius hatte sich im Alter von etwa 30 Jahren nach einer erfolgreichen militärischen Karriere bereits auf seinen Ruhesitz in Hispanien zurückgezogen, als er auf Befehl des Westkaisers Gratian wieder als Feldheer auftrat. Zuvor endete Die Schlacht von Adrianopel gegen die Goten in einem Desaster: Nicht nur der Ostkaiser Valens kam dabei ums Leben, sondern auch rund zwei Drittel des römischen Bewegungsheeres (Comitatenses) im Osten waren vernichtet. Als Heermeister gelang es Theodosius die Lage im Osten in den folgenden Monaten so erfolgreich zu stabilisieren, dass er am Januar 379 von Gratian zum Augustus des Ostens erhoben wurde.

Herrscher über West- und Ostrom

Nach heftigen Bürgerkriegen im Westen des Reiches, in deren Verlauf Kaiser Gratian erschlagen wurde, schritt Kaiser Theodosius mit seinen Truppen ein, tötete den Gegenkaiser Magnus Maximus und setzte schließlich im Jahre 389 den Valentin II als Kaiser Westroms ein. Nachdem dieser am 15. Mai 392 in seinem Palast erhängt aufgefunden wurde, riss der germanische Heermeister Arbogast (der zuvor gegen den Kaiser intrigiert hatte) die Macht an sich und setzte den Hofbeamten und begnadeten Redner Eugenius als Kaiser ein. Theodosius marschierte mit starken Kräften nach Westen und bei den folgenden jahrelangen, erbittert geführten Krieg zwischen West und Ost verlor das weströmische Heer seine besten Kräfte und sollte sich von diesem Aderlass nie mehr erholen.

Der schlussendlich siegreiche Theodosius war dann für wenige Monate bis zu seinem Tod am 17. Januar 395 der letzte Alleinherrscher über den Osten und den Westen zugleich.

Bauwerke des Theodosius

Nur wenige bedeutende Bauwerke wurden unter diesem Kaiser errichtet: Bis heute in Teilen erhalten sind die Theodosius-Zisternen in Konstantinopel und der Obelisk des Theodosius ebenfalls in der Residenzstadt. Der ursprünglich 30 Meter hohe Obelisk aus rosafarbenen Granit wurde allerdings von den Ägyptern „geklaut“ und dort bereits unter Pharao Thutmosis III etwa 1500 v. Chr. gemeißelt. Daher befinden sich auch grosse Hieroglyphen auf dem Steinpfeiler, welche die Taten des Pharao priesen. Römische Handwerker setzten ihn dann nur noch auf einen mit Reliefs verzierten Sockel. Die uralten, fremdartigen Hieroglyphen der Ägypter wirken beeindruckender als die von den oströmischen Handwerkern gehauenen, eher plumpen Reliefs. Das Römische Reich hatte zu diesem Zeitpunkt also auch kulturell bereits an Kraft verloren.

7. Kaiser Diokletian

Die 50 Jahre vor der Amtszeit des Diokletian bezeichnen Historiker als „römische Reichskrise“: Fast 60 Kaiser und Gegenkaiser kämpften sich oft blutig an die Macht, germanische Stämme drückten vom Norden in das Römischen Imperium und die Sassaniden griffen aus dem Osten an. Während seiner 20jährigen Zeit als Römischer Kaiser (284 bis 305 n- Chr.) gelang es Imperator Caesar Gaius Aurelius Valerius Diocletianus Augustus durch Reformen des Militärs und die Teilung in Ost- und Westrom (Tetrarchie) die Lage vorübergehend zu stabilisieren und schenkte so dem Imperium noch 100 Lebensjahre. Aus diesem Grund wird Diokletian als einer der wichtigsten Kaiser Roms angesehen.

Diokletian wurde um das Jahr 240 n. Chr. im heutigen Kroatien geboren, Über die ersten 40 Lebensjahren des aus einfachen Verhältnissen stammenden Diokletians wissen wir nur, dass er in der Römischen Donau-Armee kämpfte und sich die militärische Rangleiter hocharbeitete. Schlagartig ins Licht der Geschichte rückt Diokletian, als er vom damaligen Kaiser Carus (282 – 283 n. Chr.) zum Kommandanten der Protectores Domestici, einer direkt dem kaiserlichen Hof unterstellten Elite-Einheit, befördert wurde. Ein Jahr später war er bereits Konsul. Nach dem mysteriösem Tod des Kaiser Carus -er wurde vom Blitz getroffen- kam es zum Machtkampf zwischen Carinus, dem Sohn Carus und Diokletian. In der Schlacht am Margus im Juli 385 besiegten Diokletians Truppen die seines Konkurrenten und Diokletian war bis zu seiner Abdankung im Jahr 305 der unumstrittene Herrscher des Imperiums und genoss auch im Ruhestand noch hohe Anerkennung.

Seine Taten als Kaiser
  • Einführung der Tetrarchie
  • Im Osten gelang dem römischen Heer im Kahr 298 ein vernichtender Sieg über die Sassaniden, worauf Grosskönig Narseh um Frieden bat; die Legionen der Rhein-Armee konnten den Vormarsch der Alemannen und Franken stoppen; in Ägypten wurde der Aufstand des Aurelius Achilleus niedergeschlagen; die abtrünnigen Sonderreiche in der Provinz Britannien und Nordgallien wurden besiegt und standen ab 296 wieder voll unter der Kontrolle Roms
  • Der in den Jahren 295 bis 305 errichtete Diokletianpalast bildet heute die Altstadt von Split (Kroatien); die prächtigen Diokletiansthermen gehörten zu den größten Thermen Roms und waren bis ins Jahr 537 (als es das weströmische Kaiserreich schon nicht mehr gab) im Betrieb

6. Konstatin der Grosse

Konstantin der Große war römischer Kaiser von 306 – 337 n. Chr. Ab dem Jahr 324 sogar als Alleinherrscher, nachdem er den Ostkaiser Licinius besiegt und getötet hatte. Konstantin war der erste Kaiser, der sich zum Christentum bekannte. Wahrscheinlich ein Grund dass er bis heute eher als positiv wahrgenommen wird, da die Geschichtsschreibung ab der Spätantike christlich geprägt war.

Der Weg zum Römischen Kaiser: Konstantin wurde in einer Kleinstadt in der Provinz Dardanien geboren, wahrscheinlich am 27. Februar 272. Sein Vater Constantinus hatte sich vom Offizier bis zum Unterkaiser hochgedient und wurde 305 sogar zum Augustus des Westens ernannt. Während eines Feldzugs in Britannien gegen feindliche Stämme, bei dem sein Sohn Konstantin ihn begleitet, verstarb er überaschend am Juli 306. Die anwesenden Soldaten riefen Konstantin umgehend zum neuen Kaiser des Westens aus. Der amtierende Ostkaiser Galerius akzeptierte dies allerdings nicht und so brachen Machtkämpfe mit wechselnden Gegenspielern aus, die letztlich in einem fast 20 Jahre – mit Phasen der Entspannung dazwischen – andauernden Bürgerkrieg mündeten, in dem römischen Soldaten römischen Soldaten gegenüberstanden.

Auf dem Höhepunkt wurden weit über 200.000 römische Legionäre ins Feld geführt, aber als Konstantins Kriegs-Galeeren im Frühsommer 324 während der Seeschlacht bei Kallipolis die Flotte des Licinus, der sich nach dem Tod Galerius, den Titel des Ostkaisers erkämpft hatte, im Meer versenkte und Konstantins Heer die verbleibenden Legionen des Ostkaisers im September 324 bei der Schlacht von Chrysopolis vernichtete, hatte Konstantin der Grosse es geschafft: Er war nun unumstrittene Alleinherrscher über das gesamte Römische Reich, West und Ost.

Licinius, dem zuvor Konstantin versprochen hatte, ihn zu schonen, liess er hinrichten.

Seine Taten als Kaiser:
  • Nach seine Sieg über Licinus verlegte Konstantin seine Residenz nach Byzanz, dass er dann in Konstantinopel umbenannte. Er stattete die Metropole am Bosporus mit Prachtbauten wie dem Hippodrom, Palastanlagen und Bädern aus, auch errichtet er einen zweiten Senat. Rom, die alte Kaiserstadt verlor dadurch weiter an Glanz und Einfluss
  • Konstantin vollendete die schon von seinen Vorgängern angestoßene Teilung des Heeres in die Limatei (Grenzheer) und die Comitatenses (Bewegungsheer). Die Bedeutung der Vexillation (Kavallerie) nahm immer mehr zu
Familie
  • Mit der Minerva, von der wir heute wenig wissen, hatte er seinen Sohn Crispus
  • Weitere Kinder Konstantin II., Constantius II. ,Constants, Constantina (als Konstanza heute eine Heilige der katholischen Kirche) und Elena hatte er mit Fausta, die ab etwa 307 seine Ehefrau war. Sie war die Tochter des Maxentmius, eines Gegenspielers von Konstantin, den er bei der Schlacht um Rom im Jahr 312 besiegte und tötete.
  • 326 liess Konstantin seine Frau Fausta und seinen ersten Sohn Crispus hinrichten. Antike Historiker geben als Grund ein sexuelles Verhältnis zwischen Crispus und seiner Stiefmutter an, heutige Wissenschaftler vermuten, dass andere Motive dahintersteckten.
Das Vermächtnis Konstantin des Grossen

Während des Mittelalters kam immer wieder die Frage auf mit welchen Recht die katholische Kirche ihre zahlreichen Länderei beanspruchte. Die Kirche verwies dann gerne auf die „Konstantinischen Schenkung“: Eine Urkunde, ausgestellt von Konstantin persönlich, in welcher er der Kirche die Herrschaft über Rom und das ganze Erdenrund übertrug. Erst im 15. Jahrhundert gelang der Nachweis, dass es sich bei dem Dokument um eine von der Kirche selbst fabrizierte Fälschung handelt

5. Kaiser Justinian I.

Als Justinian I. am 1. August 527 in Konstantinopel, der damalig größten Metropole der Welt zum neuen oströmischen Kaiser gekrönt wurde, lag das Weströmische Reich schon in Trümmern oder genauer gesagt: Germanische „Barbarenkönige“ regierten über ihre eigenen kleineren Reiche auf dem ehemaligen Gebiet des Imperiums. Mit seiner Restaurationspolitik wollte er das Römische Reich in seinem alten Glanz wieder herstellen und zwar unter seiner Führung. Die Folge waren so verheerend, dass nicht wenige Historiker diese Kriege als das eigentliche Ende der Antike betrachten. Dennoch oder vielleicht deshalb wird Justinian I. von Historikern als einer der bedeutendsten römischen Kaiser der Spätantike eingestuft.

Justinians Weg zum Kaiser

Justinian I. wurde im Jahr 482 als Sohn eines Bauern in der Präfektur Illyrien auf der Balkanhalbinsel geboren. Sein Onkel Justin I, damals oströmischer Kaiser holte ihn in die Hauptstadt und Kaiserresidenz Konstantinopel, um ihn zu seinem Nachfolger aufzubauen. Nach den Zwischenstationen Konsul, Cäsar („Unterkaiser“) und Mitregent wurde er nach dem Tod seines Onkels am 1. August 527 der neue Alleinherrscher des Ostens.

Seine Taten als Kaiser
  • vorübergehender Frieden mit dem Sassaniden gegen eine Zahlung von 11.000 Pfund Gold (in dem Triumpzug durch Konstantinopel wurde diese Vereinbarung allerdings als grossartiger militärischer Sieg gefeiert); Rückeroberung des Vandalenreichs im heutigen Nordafrika durch eine Flotte von 30.000 Seeleuten, 15.000 kaiserlichen Soldaten, 1000 Mann Hilfstruppen und 5000 schwer bewaffnete Bucellari; ermutigt durch den raschen Erfolg wollte Justinian I. auch Italien und Hispanien den Germanischen Königen entreißen („Restaurationspolitik“), dies mündete in den über 20 Jahre anhaltenden Gotenkriegen. Dabei wurde die Überbleibsel der von den Germanischen Königen bewahrten antiken Kultur im ehemaligen Westrom ausgelöscht und Städte wie Rom und Neapel waren nach der Serie von Kriegen eine Trümmerwüste.
  • Bau der Hagia Sophia und des Katharinenklosters auf dem Sinai (heute noch unzerstört erhalten)
  • sein Corpus iuris civilis (eine Sammlung und Neufassung von Gesetzen) bildeten während des gesamten Mittelalters und bis in die Neuzeit die Grundlage für die Rechtsprechung.
Das Vermächtnis

Kaiser Justinian I. wurde von der christlichen Geschichtsschreibung des Mittelalters als Lichtgestalt unter den spätantiken Herrschern angesehen. Sein katholischer Fanatismus spielte bei der positiven Bewertung bestimmt keine kleine Rolle. Wenige Jahre nach seinem Tod am November 565 in Konstantinopel gingen die unter gewaltigen Blutzoll eroberten Gebiete im heutigen Italien wieder verloren. Danach war klar: Es würde keine Wiederauferstehung des römischen Reiches geben. Auch Ostrom schrumpfte immer zusammen, hielt sich aber noch fast 1000 Jahre, zum Schluss auf die stark befestigte Stadt Konstantinopel beschränkt.

4. Marc Aurel

Als Philosoph auf dem Kaiserthron galt der von 161 bis 180 n. Chr. regierende Marc Aurel. Sein Buch „Selbstbetrachtungen“ kann auch heute käuflich erworben werden. Selbst moderne Herrscher wie Obama rühmen sich dieses Buch gelesen haben. Wahrscheinlich um sich selbst einen „philosophischen Touch“ zu geben.

Aufstieg zum Kaiser

Auch Marcus Aurelius Antoninus entstammte der reichen römischen Elite mit den richtigen Verbindungen nach ganz oben. Mit 17 wurde er von Kaiser Antonius Pius adoptiert und als sein Nachfolger aufgebaut, unter anderem war er dreimal Konsul. Im Jahr 161, nach dem Tod des Antonius Pius wurde Marc Aurel im Alter von 40 Jahren als neuer Kaiser Roms ausgerufen

Seine Taten als Kaiser
  • In Rom hatte er mit den Folgen einer katastrophalen Überschwemmung des Tibers im Herbst 161 zu kämpfen; fast seine ganze Zeit als Regent wurde überschattet durch die Antoninische Pest (wahrscheinlich eine Pockeninfektion eingeschleppt durch Legionäre nach einem Feldzug gegen die Parther), die im ganzen Reich wütete. Allein in Rom starben während der schlimmsten Wellen bis zu 2000 Leute pro Tag.
  • Als oberster Richter (der ein römischer Kaiser auch immer war) fällte er Urteile zugunsten von freigelassen Sklaven und Waisenkindern; auch rettete er eigenhändig eine Entenfamilie, als diese nach einem besonders heftigen Regenguss in die Cloaca Maxima gespült zu werden drohte
  • die letzten 10 Jahre seiner Regierungs- und Lebenszeit war der Kaiser hauptsächlich damit beschäftigt germanische Stämme abzuwehren, die mit Wucht die römischen Provinzen im Bereich der mittleren Donau stürmten. Diese sogenannten Markomannenkriegen forderten einen blutigen Zoll: über 20.000 Legionäre kamen ums Leben, die Grenzen konnten nur notdürftig gehalten werden. Dennoch war dieser erste massierte Angriff von germanischen Kampfeinheiten nur der erste Vorbote von dem, was noch folgen sollte.
Privatleben

Seine gebärdenfreudige Gattin Faustina, die mit ihm verheiratet war, seitdem sie 14 war, schenkte ihm mindestens 14 Kinder, darunter 2 Zwillingspaare. Viele der Kinder starben früh, nicht so sein Sohn Commodus. Dieser wurde sein Nachfolger und als „Scheusal“ ging er in die Geschichte ein.

Tod und Vermächtnis

Der Kaiser starb entkräftet am 17. März 180 im Feldlager an der Donau. Dort schrieb er in den Jahr zuvor sein 12-bändiges Werk (heutzutage würde man es als Broschüre betrachten): die „Selbstbetrachtungen“ Es ist nicht nur interessant weil sein Autor ein römischer Kaiser war, sondern gilt davon unabhängig als wichtiges Werk der Philosophie. Auf den 4. Platz der Liste der wichtigsten Kaiser des Römischen Reiches hat es Marc Aurel geschafft wegen seinem philospischen Werk (das mehr Bedeutung für die Weltgeschichte als die ein oder andere vorübergehende militärische Eroberung). Zudem galt er bei den Römern selbst als der letzte „Friedenskaiser“ (nach seiner Zeit wurden die Angriffe der Germanen und anderer „barbarischen“ Stämme immer massiver und sie mussten schließlich mit Gold und Land zufriedengestellt werden)

3. Kaiser Nero

Kaiser Nero sitzt mit seiner Laier am Fenster seines Palastes und singt dazu mit seiner süsslichen Bariton-Stimme – Hinter ihm brennt Rom. Noch 2000 Jahre später kommt uns dieses Bild in den Sinn, wenn wir an Kaiser Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (13. Oktober 54 – 11. Juni 68) denken. Ein Zeichen dafür, wie mächtig Propaganda wirkt und wie sie die sogenannten Fakten überlagert. Kasier Nero ist so als einer der bekanntesten und wichtigsten römischen Kaiser in die Geschichte eingegangen, allerdings im negativen Sinn: Als „verrückter“ Kaiser

Neros Weg zum Kaiser

Nero war der Sohn der Iulia Agrippina, eine als ungewöhnlich attraktiv aber auch machthungrig beschriebene Angehörige der römischen Elite und Schwester des vorletzten Kaisers Caligulas. Neros Vater, ein römischer Konsul, starb als Nero erst 2 Jahre alt.

Vielleicht vom Ehrgeiz getrieben ihren Sohn zum Römischen Kaiser zu machen, bändelte sie mit dem amtierenden Kaiser Claudius an. Nach der Heirat im Jahr 49 adoptierte Claudius den Nero und setzte ihn sogar an Platz 1 der Thronerbenliste, obwohl er mit Britannicus einen leiblichen Sohn hatte. Am 13. Oktober 54 starb Kaiser Claudius unerwartet (nach Angaben der römischen Historiker Sueton und Tacitus vergiftete seine Ehefrau ihn mit einem Pilzgericht, das kann aber auch ein Gerücht sein, da es von nicht wenigen Kaisern hieß, das sie von ihren Angehörigen vergiftet wurden) Jedenfalls wurde Nero im Alter von 17 unter dem Jubel der Prätorianergarde zum neuen Kaiser ausgerufen.

Die Taten des Nero als Kaiser

  • Nero selbst führte seine Soldaten nie als Feldheer, aber seine Kommandanten erzielten Erfolge: Im Jahr 58 besiegten römische Legionen die Parther im Südosten des Imperiums, in der Provinz Britannien schlugen seine Truppen die Aufstände von Einheimischen nieder und auch die Aufstände in Judäa wurden mit einem Grossaufgebot von Truppen blutig beendet
  • Nach dem Großen Brands Roms, der in der Sommernacht zum 19. Juli 64 ausbrach und mehrere Stadteile der dichtgebauten Millionenstadt Rom vollkommen verwüstete, ließ Nero die Stadt mit breiten Prachtstraßen prächtig wieder aufbauen. Ein Herzstück des Wiederaufbaus war sein Goldenen Haus (Domus Aureus), ein riesiger Palastkomplex im Herzen Roms, dessen Ruinen noch heute zu besichtigen sind
  • Bereits in der Antike finden sich Hinweise bei mehreren Autoren, dass Nero das Feuer absichtlich legen liess, um seine riesige Prachtvilla auf den Hügel Roms zu errichten, die zuvor dicht mit Mietskasernen bebaut waren. Anschließend machte er die noch unbedeutende Sekte der Christen für den Brand verantwortlich, viele Christen endeten als Opfer bei Zirkusspielen oder als lebende Fackeln bei Gartenpartys. Während der Brand, der Bau der Prachtvilla auf vorher dicht gebauten Gebiet und die Christenverfolgung nachweisbare Tatsachen sind, kann die Frage, ob Nero der Brandstifter war, heute nicht mehr seriös beantwortet werden.
Das Privatleben des Kaisers Nero
  • Nero wurde im Alter von 16 mit der 13-jährigen Octavia, der Tochter des Claudius, seiner Stiefschwester verheiratet. Der zukünftige Kaiser konnte sie nicht leiden und hatte neben ihr viele Geliebte, darunter die junge, aus der heutigen Türkei stammende Sklavin Acte.
  • Ein weitere Geliebte und spätere zweite Ehefrau war Poppaea Sabina, die als mit ihren rotgoldenen Haar und der auffallend hellen Haut als einer der schönsten Frauen der römischen High Society galt. Nero spannte im Alter von 22 die damals 30jährige dem späteren Kaiser Otho aus, indem er ihn als Statthalter nach … schickte.
  • Laut der römischen Historikern Tacticus und Sueton war Poppaea Sabina charakterlich nicht so schön: Sie trieb Nero dazu seine Mutter zu töten und seine Noch-Ehefrau Octavia auf die kleine Mittelmeerinsel Ventotene zu verbannen (nachdem man zuvor ihre Hausmädchen tötete und sie unter Folter einen „Ehebruch“ gestand) Damit nicht genug: Am 8. Juni 62 enthaupteten gedungene Mörder die 22-jährige Octavia und brachten ihren Kopf der Poppaea
  • Poppaea Sabina ereilte auch ein unschönes Schicksal: Nach römischen Quellen trat Nero der Hochschwangeren im Sommer 65 in einen Wutanfall in den Bauch, woran sie verstarb. Nero hielt daraufhin den von ihm kastrierten Sklaven Sporus an ihrer Stelle. Sporus musste die bevorzugte Kleidung, den Schmuck und die Haartracht der Poppaea Sabina tragen.
  • Wieder kann man nachweisen, dass sowohl Octavia und Poppaea Sabina existierten (anhand von Münzen, Statuetten, Denkmälern und amtlichen Dokumenten) und dass sie Neros Ehefrauen waren. Die schauerlichen Details hingegen sind vermutlich eine geschickte Mischung aus Halbwahrheiten und Gerüchten und aus dem Kontext gerissenen realen Begebenheiten.
Der Tod des Nero

Zwei von der römischen Aristokratie (neben dem Kaiser und der Armee der dritte grosse Machtfaktor im Imperium) geplanten Verschwörungen gegen Nero scheiterten und endeten mit dem Tod der Verschwörer und ihrer Familien. Verständlicherweise steigerten diese missglückten Attentate die Paranoia des Kaisers. Als im Jahr 68 drei Statthalter (darunter auch Otho) putschten und grosse Teile des Heeres zu ihnen überliefen, versuchte Nero nach Ägypten zu flüchten. Nach und nach machten sich auf der Reise die letzten Getreuen aus dem Staub. In dieser ausweglosen Situation bat Nero seinen treuen Sekretär Epaphroditus ihn einen Dolch in die Kehle zu stecken. Mit den Worten „Qualis artifex pereo!“ (Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde!) starb er.

2. Kaiser Trajan

Nachdem die krisenhafte Amtszeit seines Vorgängers Kaiser Nerva nach gerade mal 2 Jahren durch einen Schlaganfall abrupt beendet wurde, übernahm Trajan im Januar 98 das Zepter und herrschte fast 20 Jahre lang als Kaiser über das Römische Imperium. Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus galt bei antiken Geschichtsschreiber als der ideale Kaiser: er vergrößerte das Reich durch Eroberungen von weitflächigen Gebieten im Osten und auf den heutigen Balkan, dennoch galt er als bescheiden und gemäßigt was Hinrichtungen und Folterungen angeht. So verzichtete er auf die Hinrichtung von Senatoren ohne vorheriges Gerichtsverfahren

Der Weg zum Kaiser

Als Marcus Ulpius Traianus wurde er am 18. September 53 wahrscheinlich in der Provinz Hispanien (heutiges Spanien) geboren. Daher wird er auch auch als erster „Provinzkaiser“ bezeichnet, der nicht aus der Stadt Rom stammt. Sein Vater jedoch diente als Senator in Rom und war ein einflussreicher Feldherr, so gehörte Trajan auf jeden Fall der römischen Elite an. Ab dem Alter von etwa 20 Jahren bekleidete Trajan erfolgreich diverse hohe Ämter in der Verwaltung und im Militär. Schliesslich adoptierte ihn der bei den Soldaten unbeliebte Kaiser Nerva, auch um seine eigene Position zu stärken. Als Nerva starb, war Trajan Statthalter in Germanien und befehligte über circa 35.000 Legionäre in Germanien. Diese mächtig relativ nahe an Rom stationierte Heer war ein zusätzliches gewichtiges Argument für Trajan als neuer Kaiser. Andere hochrangige Männer, die auch Ambitionen nach der Macht gezeigt hatten, richtete Trajan nach seiner Amtsübernahme im Januar 98 hin oder verbannte sie (In dem römischen Originalquellen ist „von aus dem Weg räumen“ die Rede)

Seine Taten als Kaiser
  • In den zwei Dakerkriegen unterwarfen die Legionen das Volk der Daker (heute in den Karpaten) und fügten deren rohstoffreiche Heimat als Provinz Dakien dem Imperium hinzu; Im Osten drangen Römische Soldaten bis an den Persischen Golf vor, durch erfolgreiche Feldzüge gegen die Parther, über die heute kaum noch Details bekannt sind, wuchs das Römische Reich um die Provinzen Armenien, Mesopotamien und Assyrien. Nach dem Ausbruch von schweren Aufständen der Juden ab 116, welche die römischen Besatzungstruppen kaum unter Kontrolle brachten, zeigten sich die Folgen der Überdehnung
  • Ein bedeutendes Bauwerk ist die Trajansbrücke über die Donau, die mit einer Länge von rund 1100 Meter die damals längste Brücke der Welt war und über 1000 Jahre lang wurde keine längere gebaut. Zu erwähnen ist neben dem Trajans-Forum und den Trajans-Bädern in Rom auch die knapp 40 Meter hohe gut erhaltene Trajanssäule. Sie verherrlicht die Taten des Kaisers in den Dakischen Kriegen.
Tod und Vermächtnis

Trajan starb altersgeschwächt im Sommer 117 an einem Ödem. In der Antike, Spätantike und auch im Mittelalter wurde er als „optimus princeps“ der bestmögliche Kaiser angesehen, außerdem war Rom unter ihm auf den Höhepunkt seiner militärischen Macht. Deshalb hat er es auf den 2. Platz in der Liste der wichtigsten Kaiser Roms geschafft.

1. Der erste Römische Kaiser: Augustus

Nach 100 Jahren Bürgerkrieg in der letzten Phase der Römischen Republik war die Zeit reif für einen autoritären Herrscher. Augustus „Vater“ Julius Cäsar scheiterte noch damit die Macht an sich zu reißen, als Senatoren ihn am 15. März 44 v. Chr während einer Sitzung mit 23 Stichen erdolchten. Besser erging es seinen Adoptivsohn Augustus: Nach weiteren jahrelangen blutigen Bürgerkriegen in Folge von Cäsars Tod, drängte der Senat den siegreichen Augustus die Macht geradezu auf und er konnte sich fast 40 Jahre lang bis zu seinem friedlichen Tod am August des Jahres 14 als Alleinherrscher halten und seine Macht weiter steigern.

Octavians Weg zum Alleinherrscher

Nachdem geglückten Attentat auf Cäsar bildete sein Adoptivsohn Octavian mit den beiden Feldherrn Marcus Aemilius Lepidus und Marc Anton ein Bündnis (Triumvirat) So konnten sich sich gegenseitig politische Posten, Provinzen und Vermögen zuschachern. Jeder der Herren herrschte schließlich über einen Teil Roms: Octavian im Westen, Marc Anton im Osten und Lepidus Machtbereich waren die afrikanischen Provinzen. Der spätere Kaiser Octavian drängte Lepidus recht schnell aus dem Rennen um die Macht. Danach kam es zum Endkampf zwischen Octavian und Marc Anton. Marc Anton hatte sich in die ägyptischen Herrscherin Kleopatra verliebt und mit ihr verbündet. Daher verstärkten die ägyptischen Truppen Mark Antons Soldateska. Dennoch konnte Octavians Legionen seinen Rivalen in der Schlacht bei Actium am 2. September 31 v. Chr, an der insgesamt 200.000 Legionäre, rund 25.000 Reiter und fast 600 Kriegsschiffe kämpften, eindeutig besiegen. Rom veranstaltete bei der Rückkehr des Siegers einen dreifachen Triumphzug. Geschickt etablierte er sich in den folgenden Jahren als Alleinherrscher, ohne die bestehenden politischen Strukturen komplett zu zerschlagen.

Warum war Augustus der wichtigste Kaiser Roms?

Da es die Rolle des Kaisers in der Römischen Republik zuvor nicht gab, musste Augustus sie neu erschaffen und mit Leben füllen. Er war dabei so erfolgreich, dass sie für alle folgenden Kaiser als Blaupause diente. Eine weiterer Hinweis auf seine Bedeutung für das römische Kaisertum ist der Name „Augustus“, den er sich gab als er zum Herrscher aufstieg. Es ist ein Kunstwort, dass es zuvor in der lateinischen Sprache nicht gab und bedeutet sowas wie „der Erhabene“. Alle folgenden Herrscher trugen dieses Wort in ihrem Titel, für die Römer wurde es ein Synonym für Kaiser oder Alleinherrscher.

  • militärische Triumphe: Kein Kaiser nach Augustus hat jemals so viele Ländereien erobert und dem Imperium unterworfen. Der vielgerühmte Pax Augusta bedeutet nicht, dass Rom keine Kriege führte, sondern dass es keine innerrömischen Bürgerkriege oder Aufstände während seiner Zeit als Kaiser gab. Der Expansionsdrang Roms wurde allerdings jäh gestoppt als Germanische Freiheitskämpfer in den norddeutschen Wäldern unter Führung des Arminius im Winterhalbjahr des Jahres 9 drei römische Legionen und ihre Hilfstruppen vollständig vernichteten (Varusschlacht)
  • Prachtbauten in Rom: Vor der Machtergreifung des Augustus war Roms eine riesige Stadt, aber baufällig und bescheiden mit vielen schlichten Gebäude aus Ziegel. Kaiser Augustus errichtete beeindruckende Monumentalbauten aus weissen Marmor wie den Apollotempel und dem Augustusforum. Auch in dieser Beziehung eiferten ihm die folgenden Kaiser nach: Jeder versucht mit noch imposanteren Bauwerken seine Vorgänger zu übertrumpfen.
  • Brot und Spiele für das Volk: Das einfache Volk Roms hatte seine politische Macht verloren, musste aber zufrieden gestellt werden. Kaiser Augustus zahlte hunderttausenden Römern eine großzügige monatliche Unterstützung ( er war vermutlich der reichste Mann seiner Zeit mit tausenden von Sklaven und schier unendlich gefüllten Goldtöpfen). Dazu kamen die aufwendig gestalten Gladiatorenspiele, die soweit gingen, dass ganze Seeschlachten mit echten Kriegsschiffen nachgestellt wurden. Die Spielen verschlangen enorme Ressourcen sowie Tier- und Menschenleben.
Der Mensch hinter Augustus

Wie der Mensch Augustus war, wissen wir heute nicht mehr. Überlebt bis zum heutigen Tage hat sein gekonnt aufgebautes Image als unfehlbarer „Überherrscher“ sowie unzählige Statuen und Büsten, die ihn geschönt als ewigen jungen Held zeigen.

Eine der wenigen erhaltenen Texte über den privaten Augustus, der hinter den Bild des strahlenden Kaisers steckte, beschreiben ihn als körperlich klein (er nutzte Absätze aus Holz unter seinen Sandalen, damit er grösser wirkte), mit struppigen Haar und schlechten Zähnen.

Selbst für seine Zeitgenossen, die näher mit ihm zu tun hatten, wirkte er irgendwie schauspielerhaft und undurchsichtig. Darauf lassen seine „letzten Worte“ (laut dem römischen Autor Sueton) schließen: „Wenn nun das Ganze euch gefallen hat, klatscht Beifall“

Quellen: SPQR: A History of Ancient Rome von Mary Beard; das römische Reich.de; Wikipedia und weitere