Europa ist ein Paradies für Feinschmecker – aber für manche Gerichte benötigt man einen ziemlich starken Magen
Diese Top 10 Liste zeigt die 10 außergewöhnlichsten – manche würden auch sagen ekligsten – Gerichte Europas
10. Casu Marzu (Italien)
Dieser überreife Weichkäse aus Sizilien enthält als besondere Leckerei noch die Maden der Käsefliege Piophila casei (im Deutschen auch Schinkenfliege genannt)
Casu Marzu (wörtlich: Verrotteter oder Verdorbener Käse) beginnt seine Laufbahn als regulärer harter Schafskäse. Dann wird er der Käsefliege ausgesetzt, die ihre Eier auf den Käse legt. Die aus den Eier geschlüpften Larven beginnen den Käse zu verzehren und ihre Ausscheidungen wandeln den Käse nach und nach in einen weichen, teilweise sogar flüssigen Käse
Der Käse entwickelt im Laufe dieser Fermentierung einen starken, würzigen und leicht scharfen Geschmack. Casu Marzu wird traditionell mit den noch lebenden Larven gegessen
Seit 2005 ist seitens der EU offiziell die Herstellung diese Käsespezialität aus hygienischen Gründen verboten. Unter der Hand wird er allerdings weiterhin auf Sardinien produziert und von Käseliebhabern genossen.
9. Haggis (Schottland)
Haggis ist eine traditionelle schottische Speise, bestehend aus gehackten Schafsinnereien (Herz, Leber und Lunge), Hafermehl, Zwiebeln und Gewürzen, die in einem Schafsmagen gekocht wird
Geschmacklich erinnert „das schottische Nationalgericht“ an eine reichhaltige und pfeffrige Fleischpastete.
Der Leckerbissen für Liebhaber der deftigen Küche hat es auf den 9. Platz der ungewöhnlichsten Gerichte Europas geschafft
8. Pizza Hawaii
Jeder Bissen von Pizza Hawaii ist eine Reise in ein tropisches Paradies, bei der die Aromen tanzen und sich ergänzen. Es ist ein Geschmackserlebnis, das sowohl vertraut als auch aufregend neu ist, und das mit jedem Bissen ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert. Pizza Hawaii – eine unwiderstehliche Komposition, die die Sinne verführt und den Gaumen verzaubert.
Aber ist die Pizza Hawaii überhaupt ein europäisches Gericht? Eigentlich ist die bei Jung und Alt beliebte Pizza-Spezialität eher ein internationales Gericht bwz die Kanadier reklamieren es für sich. Allerdings wurde es von einem Griechen erfunden (der nach Kanada ausgewandert war) und während seiner Reise machte er Zwischenstation in Neapel, wo er in die Geheimnisse des Pizzabackens eingeweiht wurde. Ohne die vielfältige Europäische Küche hätte es also Pizza Hawaii nie gegeben. Daher wurde es auf den 8. Platz der ungewöhnlichsten europäischen Gerichte eingestuft
7. Schnecken (Süd- und Mitteleuropa)
Schnecken werden nicht nur in Frankreich und Italien verzehrt, sondern auch in Süddeutschland gelten sie als Delikatesse, daher nennt man Weinbergschnecken auch „Schwäbische Austern“
Wegen ihres Schleims und ihres zähen Fleischs ist die Zubereitung nicht so einfach: Zunächst werden die Schnecken einige Tage auf Diät gesetzt, um den Darm zu entleeren. Anschließend werden sie in siedenden Wasser oder in Wasserdampf getötet und danach über mehrere Stunden gebrüht
Nach dieser aufwendigen Prozedur ist das Schneckenfleisch durchaus noch bissfest bzw zäh und schmeckt relativ zurückhaltend „nussig-erdig“. Der Geschmack eines Schneckengerichtes rührt hauptsächlich von Knoblauch, Kräutern und Butter her.
6. Tintenfisch à la polbo á feira (Spanien)
Tintenfische gibt es zum einen in Form von panierten Tintenfischringen. Das ist zwar auch gewohnheitsbedürftig, aber man sieht zu mindestens keine Einzelheiten. Zubereitet als „polbo á feira“ sieht man allerdings die Tentakeln der in Stücke geschnittenen Beinchen
Der Geschmack immerhin ist nicht sonderlich intensiv, mild und leicht süsslich
5. Hákarl (Island)
Hákarl sieht auf den ersten Blick gar nicht so ekelhaft aus, es könnten auch Schweinefleischbröckchen sein. Als sehr unangenehm beim Verzehr wird aber die gummiartige Konsistenz, sowie der stechende Geruch und der herausfordernde Geschmack beschrieben – eine Mischung aus stark gereifter Käse und Reinigungsmittel
Und das trotz der monatelangen Zubereitung dieser isländische Fischspezialität: An sich ist das Fleisch des Grönlandhais ungenießbar, denn es ist stark mit Harnstoff durchsetzt. Daher muss der von seinen Innereien befreite Hai zunächst wochenlang in einer Holzkiste fermentieren (feines Wort für vergammeln). Anschließend hängt man die Fischstücke für weitere Wochen in eine Trocken-Hütte zum Ausdünsten des Ammoniaks (in das sich der Harnstoff durch die Fermentierung verwandelt hat)
Traditionell wird Hakarl mit einem scharfen Schnaps namens Brennivín konsumiert, um das geschmackliche Erlebnis erträglich zu gestalten
4. Svið (Island)
Bei Svið handelt es sich um einen abgesägten und abgesengten Schafskopf. Vor dem Kochen wurde das Gehirn entfernt
Dieses Gericht stammt aus Island, ist aber auch auf den Faröer-Inseln bekannt. Es sieht zwar etwas gruselig aus, hat aber einen sinnvollen Hintergrund: Zu früheren Zeiten waren auf diesen abgelegenen Inseln die Ressourcen sehr knapp, sodass die wenigen Tiere zu nahezu 100% verwertet wurden.
Der Geschmack hängt davon ab, welchen Teil des Kopfes man gerade isst:
- Das Fleischhatten einen kräftigen Geschmack und ist sehr fettig
- Die Zunge schmeckt delikat-mild, schmilzt fast im Mund des Genießers
- Die Augen haben einen gelatineartigen Geschmack und eine ebensolche Konsistenz
3. Froschschenkel (Frankreich, Italien)
Definitiv gewöhnungsbedürftig und ethisch umstritten sind Froschschenkel. Besonders unser Nachbarland Frankreich, aber auch Gourmets aus Italien Belgien, Luxemburg oder Portugal greifen bei dieser proteinreichen Delikatesse gerne zu.
Froschschenkel haben einen milden und delikaten Geschmack, der oft mit Hühnchen verglichen wird, aber sie sind etwas zarter und haben eine leicht fischige Note.
In der französischen Küche werden sie oft sautiert oder frittiert und mit Knoblauch, Kräutern und Butter gereicht
Trotz dieses formidablen Geschmackserlebnisses haben es die Froschschenkel auf Platz 3 der ungewöhnlichsten Gerichte Europas geschafft
2. Hirn mit Kartoffelsalat (Deutsches Gericht)
Rinderhirn ist seit dem Jahre 2000 in der EU als Lebensmittel verboten, seit sich herausstellte, dass BSE („Rinderwahn“) durch dessen Genuss auf den Menschen überspringen kann. Aber Lammhirn oder Kalbshirn wird weiterhin in Europas Küchen appetitlich zubereitet und genüsslich verspeist (auch wenn der Verzehr von Hirn seit der BSE-Krise allgemein zurückgegangen ist)
Kalbshirn ist sehr weich, fast wie ein Pudding und hat einen feinen, zarten Geschmack. Es ist zudem proteinreich und enthält wichtige Omega-3-Fettsäuren. Trotz dieser unbestreitbaren Vorteile werden viele Menschen Rezepte wie „Kalbshirn nach Müllerinart“ oder „Hirnpalatschinken“ als gewöhnungsbedürftige Gerichte empfinden
1. Zupa truskawkowa (Polnisches Gericht)
Bei Zupa truskawkowa handelt es sich um ein kalorienreiche Leckerei, die im Wesentlichen aus weichgekochten Nudeln besteht, die mit einem „Früchtekompott“ übergossen werden (oft Erdbeeren, können aber auch Himbeeren oder Heidelbeeren sein), der mit Apfelsaft verfeinert werden kann. Etwas Sahne rundet den Geschmack ab
Soweit bekannt ist, wird dieses ungewöhnliche Gericht nur in Polen serviert. Wie es schmeckt ist schwer einzuschätzen, aber es soll das Süss-Fruchtige der Erdbeeren und des Apfelsaftes sehr in den Vordergrund treten
