Römische Ingenieure waren Pioniere in der Anwendung von Bautechniken wie (römischen) Beton, Bögen, Gewölben und Kuppeln, die den Bau monumentaler Strukturen ermöglichten. Dies führte zu beeindruckenden Bauwerken wie dem Kolosseum in Rom, einem Amphitheater für Gladiatorenkämpfe, das Zehntausende von Zuschauern aufnehmen konnte.
Lerne in dieser Top 10 Liste die beeindruckendsten und wichtigsten Bauwerke der Antike, die von den Römern erbaut wurden und die wir heute noch als imposante Ruinen bewundern können
Die außergewöhnliche Größe des Römischen Reiches zeigt sich vor allem in drei Dingen: den Aquädukten, den gepflasterten Straßen und dem Bau der Kanalisation.
Dionysius of Halicarnassus
9. Cloaca Maxima (Der grosse Abwasserkanal)
Das Kanalsystem gilt als technisches Meisterwerk des antiken Roms. Dieses für antike Verhältnisse grosse Abwassersystem wurde bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. noch unter der römischen Königsherrschaft errichtet und im Laufe der Jahrhunderte erweitert und verbessert.
Die Hauptfunktion des Systems bestand darin, das Abwasser und Regenwasser aus den Straßen und Gebäuden der Stadt Rom abzuleiten und in den Tiber zu leiten. Das System war äußerst fortschrittlich, da es gewölbte Kanäle und Abwasserleitungen verwendete, die aus Ziegelsteinen und (römischen) Beton gefertigt waren. Dies ermöglichte eine effiziente Ableitung des Abwassers.
Der Hauptkanal des Cloaca Maxima-Systems war die Cloaca Maxima. Dieser verlief rund 12 Meter unter der Erde, war 4-5 Meter weit und 3 Meter hoch und mündete direkt im Tiber. Auch im Mittelalter und in der Neuzeit waren Teile des antiken Abwassersystems noch in Gebrauch.
8. Thermae Antoninianae (Caracalla-Thermen)
Die Thermen von Caracalla in Rom waren eine der größten antiken Badeanlagen im Römischen Reich. Sie wurden unter der Herrschaft von Kaiser Septimius Severus begonnen und unter seinem Sohn Kaiser Caracalla um 217 n. Chr. fertiggestellt.
Der imposante Gebäudekomplex (337 × 328 Meter) bot verschiedene Einrichtungen, darunter große Schwimmbecken, Saunen, Sportplätze, Gärten und Bibliotheken. Diese Thermen konnten Tausende von Menschen gleichzeitig aufnehmen und waren ein Zentrum für soziale Aktivitäten, Entspannung, Sport und Körperpflege. Die Thermen mit ihren Marmorsäulen und der prächtigen Dekoration befanden sich in einem ärmlichen Stadtteil von Rom, wahrscheinlich sollten sie die Popularität der Kaiser unter den Plebs steigern
Die Thermen von Caracalla wurden während der Verwüstungen der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert stark beschädigt, dienten im Mittelalter als Steinbruch und sind heute nur noch als beeindruckende Ruinen zu sehen. Trotzdem zeugen diese Überreste von der Größe und Pracht der römischen Badekultur und Architektur.
7. Mercatus Traiani (Trajansmärkte)
Die Trajansmärkte am Rande des Trajansforum in Rom sind ein faszinierendes archäologisches Erbe und ein herausragendes Beispiel für antike römische Architektur und Städtebau. Sie wurden während der Herrschaft des römischen Kaisers Trajan in den ersten Jahren des 2. Jahrhunderts n. Chr. vollendet
Interessanterweise ist heute nicht mehr ganz klar welchem Zweck der massive 6-stöckige, halbkreisförmige Ziegelsteinbau diente. Von manchen Historikern wird er als eine Art antikes Einkaufszentrum mit Veranstaltungsräumen und Gastronomie gedeutet. In den oberen Stockwerken waren vielleicht Behörden untergebracht, vielleicht Wohnungen.
Im Mittelalter wurde der Komplex umgestaltet und als Festung ausgebaut. Heute sind die Trajansmärkte ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.
6. Amphitheatrum Novum (Kolosseum)
Das Kolosseum ist eines der berühmtesten römischen Bauwerke und bis heute eines der Wahrzeichen Roms. Es wurde zwischen 70 und 80 n. Chr. unter der Herrschaft der Flavischen Kaiser erbaut. Bis zum heutigen Tage ist es das grösste Amphitheater, was je erbaut wurde. Seine Breite beträgt 156 Meter, die Länge 188 Meter, der Umfang 527 Meter und die Höhe 48 Meter
Es bot Platz für bis zu 50.000 Zuschauer und hatte 80 Eingänge. Hauptsächlich wurden Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen und Hinrichtungen gezeigt. Das Bauwerk zeichnet sich durch seine beeindruckende Architektur aus, darunter seine vier Stockwerke mit Arkaden und Säulen. Das Innere verfügte über ein komplexes System von Aufzügen und unterirdischen Gängen, die für die Inszenierung der Spiele genutzt wurden.
Das Kolosseum war ein Ort, an dem die Römer ihre Faszination für höchst grausame und brutale Veranstaltungen wie die Gladiatorenspiele auslebten. Es hatte auch eine soziale und politische Bedeutung und diente als Symbol für die Macht des Römischen Reiches. Der Eintritt war frei!
Die letzte Veranstaltung im Kolosseum, von der wir wissen, war eine Tierhetzte im Jahr 523. Damals war es schon beschädigt durch ein Erdbeben. Weitere Zerstörungen erlitt es durch Kriege. In der verfallenden Stadt nutzen die Einwohner die Gänge als Wohnraum, später wurde es auch als Steinbruch verwendet. Dennoch bietet es auch heutzutage noch eine beeindruckende Ruine
5. Aquaeductus Eboracensis (Aquädukt von Segovia)
Das Aquädukt von Segovia wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. zur Blütezeit des Imperiums wahrscheinlich vom römischen Kaiser Domitian in Auftrag gegeben und unter Kaiser Trajan fertigstellt. Es erstreckt sich über eine Länge von etwa 17 Kilometern und transportierte Wasser aus den Bergen in die Stadt Segovia. Die bemerkenswerteste Eigenschaft des Aquädukts ist seine beeindruckende Architektur, insbesondere die großen Steinbögen, die ohne Verwendung von Mörtel oder Zement gebaut wurden. Die Bögen erreichen Höhen von bis zu 28 Metern
Das Aquädukt von Segovia wurde von den nachfolgenden Herrschern immer wieder repariert und diente über fast 2000 Jahre hinweg bis ins Jahr 1974 als wichtige Wasserversorgung für die Stadt. Heute ist das Aquädukt von Segovia ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Es gilt wegen seiner Schönheit und seiner Langlebigkeit als das bedeutendste römische Aquädukt, aber es gab längere Aquädukte. Anio Novus beispielsweise war eines der 11 Aquädukte, welche die Stadt Rom mit Wasser versorgten. Es hatte eine Gesamtlänge von fast 90 Kilometern und war das Aquädukt, welches am meisten Wasser transportierte
4. Τείχη της Κωνσταντινουπόλεως (Theodosianische Mauer)
Die Theodosianische Mauer, benannt nach Kaiser Theodosius II., war eine mächtige Befestigungsanlage, die Anfang des 5. Jahrhundert um die oströmische Hauptstadt Konstantinopel errichtet wurde. Sie ersetzte die Konstantinische Mauer, über welche die Stadt hinausgewachsen war.
Sie war eine der mächtigsten, beeindruckendsten und langlebigsten Stadtmauern der Geschichte. Die Mauer erstreckte sich über etwa 20 Kilometer (rund 7 Kilometer davon die sogenannte Landmauer, der andere Teil sicherte die Küsten). Die Hauptmauer erreichte eine Höhe von 12 m, war 5 m breit und mit insgesamt 96 Türmen ausgestattet. Die Türme hatten eine Höhe von 24 Metern und waren mit Katapulten ausgestattet. Mit diesen feuerten die Verteidiger Wurfgeschosse und Behälter mit Griechischem Feuer auf die Angreifer. 12 streng bewachte Tore, manche zusätzlich mit einer Zugbrücke ausgestattet, ermöglichten in Friedenszeiten den Zugang zur Stadt.
Die Theodosianische Mauer spielte eine entscheidende Rolle in der Verteidigung Konstantinopels während zahlreicher Belagerungen, bis die Stadt 1453 von den Osmanen erobert wurde. Danach wurde die Befestigungsanlage dem Verfall überlassen, die Bewohner nutzten sie als Steinbruch. Seit den 1980er Jahren läuft ein umfangreiches Restaurierungsprogramm.
3. Forum Romanum
Das Forum Romanum war das politische, soziale und wirtschaftliche Zentrum des antiken Roms, und es spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Römischen Reiches.
Der Platz war von bedeutenden Gebäuden und Denkmälern umgeben, darunter Tempel, Basiliken, Triumphbögen und öffentliche Plätze. Hier versammelten sich Bürger und Politiker, um politische Diskussionen zu führen, Handelsgeschäfte zu tätigen und religiöse Zeremonien abzuhalten.
Einige der bemerkenswertesten Bauwerke, die an sich schon zu den wichtigsten und bedeutendsten römischen Bauwerken gehören waren der Tempel des Saturn, der Tempel des Vespasian und des Titus, das Rostra (Rednerbühne), der Bogen des Septimius Severus und die Curia Julia, der Sitzungssaal des Senats.
Das Forum Romanum war auch der Ort für prächtige Triumphzüge nach erfolgreichen Feldzügen.
Heute sind die Ruinen des Forum Romanum eine wichtige archäologische Stätte und ein faszinierendes Fenster in die Geschichte des antiken Roms. Es zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an, die die Überreste der einstigen Pracht und Bedeutung dieses Ortes bewundern können.
2. Vallum Aelium (Hadrianswall)
Der Hadrianswall war eine römische Befestigungsanlage im Norden von Britannien. Wahrscheinlich begann der Bau unter dem römischem Kaiser Hadrian. Er war einer der mächtigsten und größten Bauwerke, welches die Römer je erbaut hatten
Der Wall erstreckte sich über eine Länge von etwa 117,5 Kilometern quer durch den heutigen Norden Englands und diente als Grenzmarkierung und Verteidigungslinie gegenüber den schottischen Stämmen im Norden. Die mächtige Steinmauer der Verteidigungsanlage hatte eine Höhe von 4,5 Metern, jede römische Meile befand sich ein Meilenkastell direkt an der Mauer (insgesamt 80), dazu kamen 16 grössere Kastelle und 320 Wachtürme mit einer Höhe von rund 10 Metern. Zu den Blütezeiten hielten 10.000 bis 15.000 Soldaten Wache an der Mauer.
Die steinerne Mauer war nur ein Teil eines militärischen Sperrbezirks. Sie war zusätzlich abgesichert durch tiefe Gräben mit Erdwällen. Wichtig war auch die gut ausgebaute Militärstrasse, auf der Legionäre und Reiter schnell herangeführt werden konnten.
Der Wall schütze die Nordgrenze des Imperiums fast 300 Jahre lang und wurde während dieser Zeit ständig in Schuss gehalten und mit Soldaten bemannt. Anfang des 5. Jahrhundert, als das römische Imperium ins Trudeln geriet, wurde viele Soldaten vom Wall abgezogen und die Soldzahlungen blieben aus. Eine Zeitlang bemannten noch lokale Stämme den Wall mit Kriegern, allerdings verfiel der Wall allmählich oder wurde nur notdürftig repariert. Die Mauer selbst soll noch bis in das elisabethanische Zeitalter gut erhalten gewesen sein. Die Wallzone war berüchtigt und gefährlich zu dieser Zeit, denn sie diente als Versteck für Banditenbanden.
Heute sind die Überreste des Hadrianswalls ein UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen jedes Jahr zahlreiche Touristen an.
1. Viae Romanae (Römerstrassen)
Die Römerstrassen war ein komplexes Netz von Straßen, das in der Antike vom Römischen Reich gebaut und gewartet wurde.
Das Strassennetz erstreckte sich über insgesamt 400.000 Kilometer (80.000 davon gepflastert) und verband alle wichtigen Städte und Provinzen des Römischen Reiches. Römerstrassen erleichterte den Handel, die Verwaltung und militärische Bewegungen. Römische Straßen waren mit Meilensteinen markiert, die Entfernungen zwischen Städten und wichtigen Punkten angaben und es gab regelmäßig Stationen und Herbergen, die Reisenden Unterkunft und Verpflegung boten
Wegen den enormen Aufwands den der Bau und besonders die Erhaltung erforderte und der grossen Bedeutung für das Funktionieren des Römischen Reiches wurde die Römerstrasse als das wichtigste Bauwerk der Römer einstuft
Heute noch verlaufen viele Strassen auf dem Fundamenten einer ehemaligen Römerstrassen, an anderen Stellen sind sie nur noch ein Feldweg oder ein schmaler Pfad im Wald