Schon die längste in Deutschland lebende Schlange übertrifft die meisten Menschen an Größe. Im Vergleich zu den Riesenschlangen in den asiatischen oder südamerikanischen Tropen wirkt sie aber wie ein Streichholz.
Viele der Riesenschlangen in dieser Liste töten ihre Beute durch Erwürgen, aber in der Top 10 der längsten Schlangen der Welt befinden sich auch die längsten Giftschlangen und die längsten Wasserschlangen der Welt:
10. die längste Schlange Deutschlands
Die Äskulapnatter ist überwiegend im südlichen Europa beheimatet, aber es gibt auch kleinere isolierte Vorkommen in Deutschland, wie zum Beispiel im südlichen Odenwald.
Die Natter wird im Durchschnitt 1,40 bis 1,60 Meter lang, einige männliche Exemplare erreichen aber eine Länge von bis zu zwei Metern.
Gefährlichkeit: Die Äskulapnatter ist ungiftig, allerdings sondert sie bei Gefahr ein übel riechendes After-Sekret ab, daher sollte man Abstand halten. Sie gilt aber als nicht sehr angriffslustig.
Besonderheiten:
- sie kann sehr gut klettern und man findet die Äskulapnatter daher auch auf Bäumen
- in Europa hat die Art ein großes Verbreitungsgebiet, gilt aber in Deutschland als stark gefährdet, da die einzelnen Populationen keinen Kontakt miteinander haben
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9. die längste Schlange Europas
Die längste in Europa heimische Schlange ist die Vierstreifennatter. Sie ist hauptsächlich in Italien und in Teilen Südosteuropas verbreitet.
Die Vierstreifennatter erreicht eine Länge von bis zu 2,40 Meter, der Körperumfang beträgt bis zu 10 Zentimetern.
Gefährlichkeit: Bei der Vierstreifennatter handelt es sich um eine ruhige und nicht angriffslustige Schlange. Sie ist ungiftig und tötet ihre Beute (kleine Nagetiere) durch Umschlingen.
Besonderheiten:
- Vierstreifennattern können gut schwimmen und klettern
- Jungtiere haben ein anderes Muster als die ausgewachsenen Schlangen
8. die längste Seeschlange der Welt
Wasserschlangen leben in den Küstengewässern der tropischen Meeresregionen. Im Gegensatz zu den an Land lebenden Schlangen ist ihr Schwanz abgeflacht, damit sie sich besser im Wasser fortbewegen können. Insgesamt sind 56 Arten von Seeschlangen bekannt.
Die längste im Wasser lebende Schlange ist die Yellow Sea Snake (Hydrophis spiralis): Die längsten Exemplare dieser Art erreichen eine Länge von 2,75 Metern. Bei der Hydrophis spiralis sind die Weibchen länger als die männlichen Schlangen.
Gefährlichkeit: Seeschlangen und daher auch die Yellow Sea Snake gehören zu den Giftnattern. Sie benutzen ihr Gift um ihre Beute zu lähmen und zur Verteidigung. Das Gift der Hydrophis spiralis wirkt sehr schnell und stark und ist bereits in kleinen Mengen tödlich. Die ersten Symptome beim Menschen sind Übelkeit, Kopfschmerzen und Krämpfe, dann tritt eine fortschreitende Lähmung ein, die bis zum Atemstillstand führen kann.
7. grösste Schlange, die ihre Farbe wechseln kann
Die Abgottschlange auch bekannt als Boa Constrictor verfügt über die Fähigkeit ihre Farbe zu ändern: Bei Sonneneinstrahlung ist sie heller als im Schatten. Damit ist die Boa Constrictor die längste Schlange der Welt mit dieser Fähigkeit.
Durchschnittlich erreichte eine ausgewachsene Boa Constrictor Längen zwischen zwei und drei Metern. Die längste jemals vermessene hatte allerdings die stolze Länge von 3,60 Metern.
Gefährlichkeit: Die Boa Constrictor ist ungiftig. Die muskulöse Schlange erdrückt ihre Opfer bis diese an einem Kreislaufkollaps sterben. Die häufigsten Beutetiere sind kleinere Säugetiere, aber auch Kaimane.
Besonderheiten:
- bei dieser Art werden die Weibchen deutlich länger als die Männchen
- die Boa Constrictor kann bis zu 40 Jahren alt werden und gehört damit zu den langlebigen Tieren
6. die längste Viper – Bushmaster
Vipern sind eine auf allen Kontintenten ausser Australien verbreitete Familie von Giftschlangen. Die Bushmaster (Lachesis) ist das grösste Mitglied dieser Familie. Zudem ist die Bushmaster die längste giftige Schlange der westlichen Hemisphäre.
Die männlichen Exemplare der Bushmaster erreichen ohne weiteres eine Grösse von 3 Metern. Die längste jemals gemessene Schlange dieser Gattung war beinahe 4,5 Meter lang.
Gefährlichkeit: Das Gift der Bushmaster ist zwar vergleichsweise schwach, aber da sie in der Lage ist, nacheinander mehrere Giftbisse auszuführen, ist ihr Angriff für Menschen nicht selten tödlich. Allerdings gilt sie als wenig aggressiv, daher kommt es nicht allzu oft zu Bissunfällen.
Besonderheiten
- die Viper ist ein Lauerjäger und verharrt oft tagelang an der selben Stelle, um auf Beute zu warten
- frühe Symptome eines Vipern-Bisses beim Menschen sind schwere Darmkrämpfe und wiederholtes Erbrechen
5. die südliche Felsenphyton
Die Südliche Felsenphyton wird noch gar nicht lange als eigene Art anerkannt. Diese Schlangenart lebt in der Savanne im südlichen Teil von Afrika.
Auch bei der Südlichen Felsenphyton ist das Weibchen deutlich länger. Diese erreichen eine durchschnittliche Länge zwischen 3 und 4 Metern. Einzelne Weibchen werden bis zu 5 Metern lang. Die längste vermessene Südliche Felsenphyton brachte es sogar auf eine Länge von 5,80 Meter.
Gefährlichkeit: Wie alle Phytons ist auch die Südliche Felsenphyton nicht giftig. Sie lauert stattdessen oft stundenlang versteckt in Bäumen oder auch im Wasser auf ihre Beute. Nähert sich ein Beutetier unvorsichtig, beißt die Phyton fest zu und umschlingt es – bei großer Beute mit bis zu 5 Umwicklungen. Ist das Beutetier dann erstickt, verschlingt sie es an einem Stück. Auch größere Impalas oder Steinböcke, wie auf dem Foto zu sehen, fallen der Südlichen Felsenphyton zum Opfer.
4. die längste Giftschlange der Welt
Die Königskobra ist die grösste giftige Schlange der Welt. Sie lebt überwiegend in den bewaldeten Regionen Südostasiens.
Bereits im Normalfall erreicht die Königskobra eine Länge zwischen 3 und 4 Metern. Die offiziell längste gemessene Königskobra erreichte eine Länge von 5,95 Meter. Damit schafft die Königskobra es auf den 4. Platz der Top 10 der längsten Schlangen der Welt.
Gefährlichkeit: Die Königskobra beißt ihr Beute und hält sie dann so lange fest, bis diese vom Gift gelähmt oder verstorben ist. Ihr Gift ist von mittlerer Stärke, allerdings injiziert sie pro Biss eine große Menge. Ohne rasche Behandlung geht die Bissattacke einer Königskobra für den Menschen daher häufig tödlich aus. Auf der anderen Seite ist sie nicht angriffslustig und hält sich von menschlichen Siedlungen fern.
Besonderheiten
- Bevor sie zubeisst, stellt die Königskobra eine Haube hinter ihren Kopf als Warnung auf
- die Königskobra ist bodenlebend, kann aber auch auf Bäume klettern
- ein Nest der Königskobra enthält 20 bis 40 Eier, frisch geschlüpfte Jungtiere sind ungefähr 50 Zentimeter lang
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3. die Nördliche Felsenpython – die grösste Schlange Afrikas
Wie seine Schwesternart, die südliche Felsenpython, lebt die nördlicher Felsenpython in Afrika. Diese Art hat ihr Verbreitungsgebiet an der westafrikanischen Küste.
Der Durchschnitt der Weibchen liegt bei über 4 Metern Länge, die größten von ihnen erreichen 5 Meter und mehr. Die längste offiziell vermessene nördliche Felsenpython hatte eine Länge von 5,5 Meter. Eine bereits 1927 getötete Nördliche Felsenpython hatte vermutlich eine Länge von ungefähr 6,5 Metern.
(Anmerkung: Bei der Messung der längsten Riesenschlangen wie der nördlichen Felsenpython besteht dass Problem, dass die abgezogene Haut nach dem Tod der Schlange oft nochmal ordentlich gestreckt wurde. Dadurch wurden Rekordlängen von 9 oder 10 Metern vorgegaukelt. Wissenschaftler müssen diese Streckung berücksichtigen, um die wahre Länge herauszufinden)
Jagdverhalten: Das Jagdverhalten der nördlichen Felsenphyton entspricht der ihrer Schwesternart, der südliche Felsenpython. Der Speiseplan ist abwechlungsreich und geht vom Sonnenhörnchen über Sumpfkrokodile bis zu Wasserböcken. Auf dem Foto verschlingt ein nördlicher Felsenphyton eine ausgewachsene Gazelle.
2. die zweitlängste Schlange der Welt
Die Netzpython ist eine in den südostasiatischen Tropen lebende Riesenschlange. Sie ist nicht nur einer der längsten Schlangen der Welt, sondern mit einem Maximalgewicht von bis zu 150 Kilogramm auch einer der schwersten.
Während einer Stichprobe erreichten die größten Weibchen eine Länge von über 6 Metern. Ein Exemplar aus Malaysia war sogar 6,95 Meter lang.
Die berühmte Netzpython Colossus aus dem Zoo von Philadelphia wurde zunächst auf eine Länge von über 9 Meter geschätzt. Bei einer genauen Messung stellte sich allerdings heraus, dass sie „nur“ 6,35 Meter lang war.
Jagdverhalten: Die Netzpython ist nachtaktiv und bewegt sich unauffällig in dichter Vegetation. Sie tötet ihre Beutetiere durch umschlingen und verschluckt sie dann. Der Großteil ihrer Nahrung besteht aus kleineren Säugern wie Ratten und Vögeln. Aber auch deutliche größere Tiere wie Malaienbären und Wildschweine fanden sich im Magen der Riesenschlangen. Die Netzpython ist auch in der Lage, einen ausgewachsenen Menschen mit Haut und Haaren zu verspeisen, wie dieser aktuelle Fall beweist.
1. die längste Schlange der Welt
Die große Anakonda lebt in den südamerikanischen Tropenwäldern. Ein Großteil ihrer Zeit verbringt sie dort in den Gewässern und lauert auf Beute. Sie ist die längste und auch schwerste Schlangenart der Welt.
Auch bei der Grossen Anakonda herrscht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus zugunsten der Weibchen. Bei einem Forschungsprojekt hatten große Weibchen im Schnitt eine Länge von 5,17 Meter, während die großen Männchen nur eine Länge von 3,34 Meter erreichten. Die längste bisher gefundene Große Anakonda hatte sogar eine Länge von über 9 Metern, allerdings existierte von dieser Schlange nur noch die Haut. Diese Schlange hatte hochgerechnet ein Lebendgewicht von knapp 200 Kilogramm.
Jagdverhalten: Da die Große Anakonda an Land ein eher träges Tier ist, lauert sie im Wasser auf ihre Beute. Durch ihre dunkle Haut ist sie im schlammigen Wasser gut getarnt. Die Riesenschlange hat aufgrund ihrer Masse ein hohen Energiebedarf und schnappt sich daher alles, was in ihre Reichweite kommt, egal ob es Fische, Reptilien oder Säugetiere sind. Zunächst verbeißt sie sich in ihre Beute, umschlingt sie dann bis zum Atemstillstand und verschlingt sie anschließend.
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Und ausser Konkurrenz: Die längste Riesenschlange aller Zeiten
Eine Riesenschlange aus der Urzeit toppt allerdings alle bisher vorgestellten Schlangen: Es handelt sich um die Titanoboa. Sie wälzte sich vor circa 60 Millionen Jahren durch das Unterholz des Paleozän. Forscher fanden im Jahr 2009 in einer Kohlenmine in Kolumbien Wirbel und Rippenknochen von mindestens 28 Exemplaren dieser Riesenschlange. Sie errechneten daraus eine Länge von 13 Metern und ein Gewicht von über 1100 Kilogramm.
Die Titanoboa war der heutig grössten Schlange, der Grossen Anaconda nicht unähnlich, nur dass sie noch ein paar Meter länger war und rund 5 mal so schwer.
In diesem kurzen Video sehen wir den epischen Kampf zwischen einem Tyrannosaurus Rex und einer Titanoboa, liebevoll nachgestellt von einer amerikanischen Produktionsfirma:
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